Recording review: Klangspektakel (Magazin Klassik)

Kritik von Yvonne Rohling, 20.07.2020, Magazin Klassik

Die Geigerin Eldbjørg Hemsing kehrt auf ihrer neuesten Aufnahme zu ihren norwegischen Wurzeln zurück: Gemeinsam mit dem Pianisten Simon Trpceski spielt sie alle drei Violinsonaten von Edvard Grieg ein – und verzaubert.

Die Geigerin Eldbjørg Hemsing kehrt auf ihrer neuesten Aufnahme zu ihren norwegischen Wurzeln zurück: Gemeinsam mit dem Pianisten Simon Trpceski spielt sie alle drei Violinsonaten von Edvard Grieg ein – und verzaubert.

Die junge, norwegische Geigerin Eldbjørg Hemsing machte bereits mit ihrer vorherigen Einspielung auf sich aufmerksam. Auf ihrer Debüt-CD, die im Jahr 2018 erschien, brillierte sie nicht etwa, wie es der gute ‚Standard‘ von einem jungen, talentierten Künstler verlangt, mit einem der großen Violinkonzerte von Brahms, Beethoven oder gar Tschaikowsky. Erfrischenderweise wählte sie stattdessen die Violinkonzerte von Hjalmar Borgström und Dmitri Schostakowitsch. Es folgten weitere, ebenfalls von der Kritik gefeierte Aufnahmen (erschienen bei BIS). Ihre jüngste Aufnahme ist zugleich ihre erste kammermusikalische Einspielung: Mit dem Pianisten Simon Trpčeski spielt sie die drei Sonaten für Violine und Klavier von Edvard Grieg (1843-1907). Erschienen ist auch diese CD beim Label BIS.

Drei seiner besten Werke

Edvard Griegs drei Sonaten für Violine und Klavier haben eine regelrechte Nischenposition im Repertoire für diese Besetzung inne. Innerhalb Griegs Œuvre zeigen diese Sonaten die wesentlichen Etappen seiner künstlerischen Entwicklung: Emanzipation von der inspirierenden Nähe Schumanns, Anlehnung an die norwegische Volksmusiktradition sowie weiträumige Themen- und Zeitregie. Grieg selbst schrieb einst über seine Sonaten: ‚Die erste, naiv, reich an Vorbildern; die zweite national und die dritte mit dem weitesten Horizont.‘ Alle drei zählte er zu seinen besten Werken.

Eldbjørg Hemsing und Simon Trpčeski ziehen den Hörer von der ersten Minute an in ihren Bann. Mit ihrer unglaublichen Präsenz der Tongebung und ihrer variablen Klanggestaltung präsentiert sich Hemsing als stets kluge Interpretin, zeigt sich ausdrucksstark und musikalisch äußerst differenziert. Sie bedient mühelos die unterschiedlichen klanglichen Register ihres Instruments und agiert in den Nuancen sehr feinfühlig zwischen Sensibilität, Ausdruckskraft und Stärke. Simon Trpčeski ist ein hellwacher, reaktionsschneller Musikpartner, der sich zurückzunehmen weiß und sensibel auf Hemsings Spiel eingeht, jedoch an den richtigen Stellen auch Selbstbewusstsein an den Tag legt. Die beiden gestalten Phrasierung und Gewichtung ausgezeichnet und sind harmonisch aufeinander eingespielt.

Norwegischer Zauber

In der Sonate Nr. 1 in F-Dur, op. 8 zeichnen Hemsing und Trpčeski ein romantisch-lyrisches Stimmungsbild des ersten Satzes ‚Allegro con brio’. Dem mischt Hemsing eine geheimnisvolle Klangfarbe bei, die insbesondere in den leisen Passagen des Satzes zum Vorschein kommt. Trotz des geringeren Bogendruckes nimmt die Intensität ihres Tones nicht ab, sondern erzeugt eine schwerelose Leichtigkeit, die dem Satz außerordentlich gut zu Gesicht steht – beinah etwas Mystisches beleuchtet. Doch auch das prompte Umschwenken in einen zupackenden Gestus oder eine dynamische Steigerung gelingen, ohne zu beschweren. Hemsing und Trpčeski bilden damit nicht nur ein umfassendes Spektrum der Dynamik ab, sondern formulieren spannende (Klang-)Nuancen.

Ein ähnlicher Zauber geschieht im zweiten Satz ‚Allegretto quasi andantino‘: Die leise Melodie in Klavier und Violine ist nur ein Flüstern, das den Hörer noch genauer hinhören lässt, um ja nichts zu verpassen. Der tänzerische Reigen mit seinem volksliedhaften Charakter erklingt in einem herrlichen Kontrast hierzu. Ein weiterer Glanzpunkt der Einspielung ist das ‚Allegretto animato‘ der zweiten Sonate in G-Dur, op 13. Die fröhlichen Rhythmen und das folkloristische Kolorit gelingen dem Duo mit ansteckender Spielfreude und tänzerischem Flair. Beiden schaffen hingegen auch ein müheloses Umschalten in den nachdenklichen Tonfall des Satzes.

Kraftvoller Ton

Wie nicht anders zu erwarten: Das lodernde Feuer der dritten Sonate in c-moll, op. 45 wird von beiden Interpreten entflammt. Wie ein Wirbelsturm beginnt das ‚Allegro molto appassionato‘. Hemsing und Trpčeski spielen sich die einzelnen Phrasen mühelos zu und übernehmen den Gestus des anderen, ob wütend akzentuierter Abwärtslauf oder langsam erwachende Aufwärtsbewegung. Auch die höheren Lage der Geige klingen dabei niemals gequetscht oder gezwungen, sondern mit kraftvollem Ton mit Substanz.

Meisterlich gelingt es dem Duo, mit den verschiedenen Klangnuancen zu spielen und eine enorme Farbenvielfalt zu kreieren. Dabei sind sie nicht auf bloße Effekthascherei aus, sondern erarbeiten eine aufregende und durchdachte Interpretation. Der zweite Satz ‚Allegretto espressivo alla romanza‘ ist eine musikgewordene Träumerei. Trpčeskis weicher, lieblicher Anschlag lädt den Hörenden zum Verweilen ein – und lässt ihn nicht mehr los. Der Dialog der Instrumente entfaltet sich nahtlos, schwerelos und mit einem ausgezeichneten Spannungsbogen. Das Finale der dritten Sonate, ein ‚Allegro animato’, führt diese Grieg-Interpretation zu einem krönenden Abschluss.

Juwel

Doch diese Einspielung hält ihr wahres Juwel bis zum Ende zurück: Einen sphärischen wie virtuosen Abschluss findet sie in der Eigenkomposition ‚Homecoming‘ von Eldbjørg Hemsing selbst. Es ist ihr erstes Werk für Violine solo und zelebriert das musikalische Erbe, wie sie selbst es wahrnimmt – und ist dabei sicherlich auch eine Hommage an den Landsmann Grieg, der dieselbe Melodie fast 150 Jahre früher in seiner großformatigen Ballade op. 24 erklingen ließ. Mit ruhigem, fließendem Ton stellt sich die Melodie vor, die sich zunehmende in immer virtuosere Klänge und die Mehrstimmigkeit variiert.

Fazit Hier liegt eine außergewöhnlichen Aufnahme der Grieg’schen Violinsonaten vor, die für gleich mehrere Entdeckungen sorgen kann: Zum einen für die Entdeckung des Sonatenkomponisten Grieg und für die Entdeckung einer jungen, fabelhaften Geigerin.

Interpretation:

Klangqualität:


Repertoirewert: 


Booklet:

Recording review: Rheinische Post – Geigerin Eldbjørg Hemsing gilt als eines der größten Klassik-Talente (DE)


Von Wolfram GoertzRheinische Post, 28. 6. 2020

Oslo Anne-Sophie Mutters Erbin: Eldbjørg Hemsing aus Norwegen gilt als herausragendes Musikertalent. Auf ihrer neuen CD spielt sie die Sonaten ihres berühmten Landsmanns Edvard Grieg.

Die Welt schaut seit einigen Jahren gern nach Norwegen, weil das eher unscheinbar an die Westkünste Skandinaviens geflanschte, tief zerfurchte Land der Welt einen neuen König geschenkt hat. Es ist der Schachspieler Magnus Carlsen. Der gilt als Brüterich und unter Fans der Sportart als Boa, als Würgeschlange. Wer ihm gegenüber sitzt, erlebt bei mangelhafter Gegenwehr seine langsame Erdrosselung.

Eldbjørg Hemsing ist Norwegens neue Königin, ihr sieht man gern zu, sie hat nichts Kriegerisches, sie ist eine aparte junge Frau mit langen blonden Haaren, sie könnte in Oslo die Rechtsabteilung des Umweltministeriums leiten oder einen Bootsverleih in Trondheim. Doch sie ist Musikerin, sie spielt Geige, und weil das halt nicht so ganz ungewöhnlich ist, hat sie irgendein Troll aus der Marketing-Abteilung ihrer Plattenfirma BIS fürs Cover ihrer neuen CD in eine steinige norwegische Flechtenlandschaft gestellt. Zuvor hat er ihr einen Feen-Overall verpasst und ihr die Geige in die Hand gedrückt. Auf wen soll sie da warten? Auf Peer Gynt etwa, den Hallodri der nordischen Mythologie? Eher wartet sie auf Edvard Grieg, der irgendwie von den Toten aufersteht, Hemsing ernst in die Augen schaut und ergriffen sagt: „Von dir, mein Kind, habe ich mein ganzes Leben lang geträumt!“

In ihrer Heimat hat sie ein eigenes Festival

Kammermusik Gemeinsam mit ihrer Schwester Ragnhild, die ebenfalls Geigerin ist, hat Eldbjørg Hemsing im norwegischen Dorf Aurdal ein Kammermusik-Festival gegründet.

Neue CD Edvard Griegs drei Sonaten für Violine und Klavier (mit Simon Trpceski, Klavier) sind beim Label BIS erschienen.

Vermutlich ist sie Anne-Sophie Mutters ideale Erbin. Ihr Geigenspiel ist brennend ausdrucksvoll, wie eine Reizstrombehandlung, wie eine Nervenstimulation, nicht schmerzhaft, aber intensiv. Dieser Intensität gibt man sich umso lieber hin, als es sich bei der neuen CD um die drei Violinsonaten von Grieg handelt, hochromantische, virtuos ausladende, etwas versponnene Musik. Über die zweite Sonate geht die Legende, dass nach ihrer Premiere Griegs Kompositionslehrer, der Däne Niels Wilhelm Gade, tadelnd gesagt haben soll: „Nein, Grieg, die nächste Sonate müssen sie nicht so norwegisch machen!“ Darauf soll Grieg geantwortet haben: „Im Gegenteil, Herr Professor, die nächste wird noch schlimmer.“ Sie wurde aber kein Elfentanz, kein Gnomenreigen, sondern ein durch und durch europäisches Meisterwerk.

Das hört man aus Hemsings Interpretation herrlich heraus. Sie zeigt uns Grieg als weltgewandten Meister, der mit formalen Einfällen nicht geizt, gern durchs Unterholz der Harmonik streift, aber vor allem ein rassiger Melodiker ist. Hemsing spielt das wie mit glühenden Fäden, die den Himmel über der Musik zart erleuchten. Da muss Strom im Spiel sein! Gleichwohl zeigt sie nur selten ihre Muskeln, ihr Vibrato ist eher diskret; sie zersägt die Saiten nicht, sie vertraut darauf, dass der Ton ihrer Guadagnini-Geige auch ohne großen Bogendruck die Luft in Schwingung versetzt und nur im äußersten Fall durchschneidet. Es ist wie der Klang der Stille.

Das Auffallende ihres Spiels ist jedes Fehlen von Kalkül. Keine Sekunde verbreitet sie das Phänomen von Geiger-Raffinesse, von retortenhafter Emotion. Im Moment des Spielens scheint sie den allerersten Zugriff aufs Stück zu wagen, immer steckt ein Funke Risiko in ihrem Musizieren, eine latente Gefährdung. Doch an Absturz kein Gedanke, denn Hemsing besitzt ein gesundes Urvertrauen. Diesmal gilt es dem fabelhaften Pianisten Simon Trpceski, der kein Norweger, sondern ein Mazedonier ist. Aber er fühlt sich in der kühlen Luft den Nordens wohl. Er kennt den Weg. Beide atmen die geistige Freiheit, die ein gutes Duo immer auch besitzt: Einer kann sich auf den anderen in jeder Sekunde hundertprozentig verlassen.

Die Grieg-Platte ist ein neuerliches Dokument, das Eldbjørg Hemsing, 1990 im norwegischen Aurdal geboren, als Geigerin der Zukunft zeigt. Sie ist keine Spur kontaktscheu, sie hat das Violinkonzert des chinesischen Komponisten Tan Dun erstmals für die Platte eingespielt. Sie hat das wunderbar schmachtende Violinkonzert ihres Landsmanns Hjalmar Borgstrøm von jeder Schwerblütigkeit befreit und nebenbei das Schostakowitsch-Konzert als erfrischende Konzeptkunst umgedeutet (als Platte ebenfalls bei BIS).

Die Natürlichkeit ihres Spiels hat zweifellos mit ihrer Herkunft zu tun. Sie stammt aus einem winzigen Dorf nördlich von Oslo, fast abgeschieden von der Welt. Bereits mit zwei Jahren hatte sie erstmals eine Geige in der Hand, mit sechs gab sie ihr erstes öffentliches Konzert, mit elf verpflichtete sie das Symphonieorchester in Bergen für einen Soloauftritt. Fürs Studium ging sie nach Wien. Jetzt steht ihr die Welt offen. Doch ohne Norwegen geht es nicht. Ein hübsches Promo-Video zeigt sie als flinke Langläuferin auf Skiern, die in dichtem Schneetreiben mal eben Besorgungen macht.

Demnächst, in besseren Zeiten, besuchen wir dann auch mal ihr kleines feines Kammermusikfestival in Aurdal. Dort knarren die Stühle, wenn die Zuhörer zu unruhig sind. Passiert aber nicht, weil Eldbjørg Hemsing, die neue Königin der Geige, wirklich jeden in ihren Bann zieht.

Recording review: Gramophone Magazine – Grieg

Richard Bratby, Gramophone Magazine – May 2020

Game of Tones? I know it’s not the done thing to comment on CD covers, but when an artist has made an effort to look strikingly, it surely deserves mention. Eldbjørg Hemsing stands in a brooding northern landscape, looking utterly commanding; an image which everything about this disc supports. Its’s not the only possible approach, by any means, but if you hear Grieg’s violin sonatas as wild, fantastic tales of adventure and romance from the distant north, these three magnificent performances should certainly hit the spot.

Hemsing and Simon Trpceski come hard on the heels of more homespun interpretations by Elene Urioste and Tom Poster, and to call them a powerhouse pairing is to do a grave injustice to the poetry, playfulness that are – on the whole – on a heroic scale. Typically, Trpceski creates a setting: opening vast spaces with the soft opening chords of the First Sonata, building grandiloquent climaxes or giving exactly the right springiness to a dance-finale. Hemsing takes the role of an adventurer in these sonic landscapes: combining a gleaming virtuoso panache with whispered, deep-toned confidence on the lower strings.

But they always play as a team. Listen to how they trade phrases at the opening of the finale of the Third Sonata, while Tpceski simultaneously maintains both a background tension and a sense of forward momentum. They’re impulsive too; if I have one reservation, it’s that their immersion in the musical moment occasionally makes Grieg’s sonata structures feel slightly episodic. But the passion and flair of these performances is ample recompense: pristine recorded sound and a fiery unaccompanied encore composed by Hemsing herself are the icing on the cake.

Grieg Three Violin Sonatas

Hemsing Homecoming

Eldbjørg Hemsing vn Simon Trpceski pf

BIS 2456

Grieg – selected comparison: Uriste, Poster

Recording review: Eldbjørg Hemsing hjem til Valdres med Grieg

Eldbjørg Hemsings spenstige og kraftfulle spillestil får Griegs fiolinsonater til å fremstå mer duggfriske enn noensinne.

Edvard Griegs tre fiolinsonater tilhører standardrepertoaret for fiolinister, og er noe av det fineste norsk musikkhistorie har å by på.

Ved siden av de «Lyriske stykkene» for klaver er sonatene den eneste verkkategori hvor man kan følge Griegs kunstneriske utvikling, fra den unge idealist i København (hvor Grieg skrev den første, bare 22 år gammel), til den siste store sonaten i c-moll, komponert av en verdensberømt kunstner som nå hadde vendt tilbake til sine hjemtrakter.

Prinsessen fra Nord

Eldbjørg Hemsings internasjonale karriere skjøt for alvor fart for tre år siden da hun undertegnet kontrakt med det svenske plateselskapet BIS. Røttene i folkemusikken og nærheten til hjembygda Aurdal har hele tiden vært en del av Hemsings varemerke, og tendensen til mytologisering når et nytt høydepunkt på dette albumet.

Med et coverbilde som burde appellere i Game of Thrones-segmentet (Hva? Har Daenerys Targaryen begynt å spille fiolin?) skulle budskapet være tydelig: denne dama sitter ikke på kaffebar mellom slagene. Kraften i spillet kommer fra naturen selv, slik den har formet Valdres-folk gjennom uminnelige tider.

Det er imidlertid gode grunner til å plassere nettopp Griegs fiolinsonater i spennet mellom myte og virkelighet, fantasi og realitet. Lengselen mot «det andre stedet» er gjennomgående i disse tre verkene: Grieg komponerer den mest nasjonalromantiske av sonatene (nr. 2) i Kristiania, og den mest internasjonale (nr. 3) på Troldhaugen.

Slik befinner Grieg seg i spennet mellom det norske eventyret og den strenge «tyske» satsteknikken han lærte ved konservatoriet i Leipzig, en syntese som riktignok aldri blir helt sømløs i Griegs komposisjoner i det store formatet.

Spenstige strøk

Det er når lyden strømmer ut av høyttalerne at det blir mer enn tydelig at Eldbjørg Hemsing er the real thing. Elementer fra folkemusikken (Hemsing er også en kløpper på hardingfele) er en integrert og naturlig del av hennes spillestil. Disse merkes i spensten i strøkene, de kvikksølvaktige ornamentene, den fleksible bruken av vibrato, den suverene rytmiske presisjonen i dobbeltstrøkene, og den usentimentale rett-på-sak-aktige innfallsvinkelen til Griegs duggfriske sonater.

Det er rett og slett en friskhet, vitalitet og nyanserikdom i spillet som jeg opplever som enormt tiltalende.

Pianist i toppklasse

Raffinert klangkunstner: Simon Trpčeski.
Foto: Benjamin Ealovega / KulturOp

Hemsings makker på albumet er Simon Trpčeski, opprinnelig fra Macedonia, og nå en av Europas mest etterspurte konsertpianister. Hans mer bohemaktige spillestil gjør det sannsynlig at han ikke var til stede da coverbildet ble tatt.

Trpčeski har lenge vært en av mine favoritter blant pianister i sin generasjon, og slår meg aller mest som en raffinert klangkunstner med et særegent blikk for detaljer. Hans behandling av klaverstemmen er simpelthen magisk – jeg kan ikke huske å ha hørt bedre pianospill i disse sonatene siden Maria João Pires tidlig på 90-tallet.

Trpčeskis musikalske personlighet er i utgangspunktet noe mindre spenstig og utadvendt enn Hemsings, og han bidrar derfor til å farge Griegs musikk i litt mer melankolsk retning. Dette understrekes av den utmerkede lydproduksjonen (sonatene er spilt inn i et radiostudio i Bremen, av alle steder), hvor den runde og mørke klaverklangen utgjør en fin og naturlig kontrast til Hemsings funklende og overtonerike buestrøk.

Hjem til slutt

Som et naturlig punktum avsluttes albumet med «Homecoming», som er Hemsings egne variasjoner for solofiolin over temaet Grieg bruker i sin Ballade i g-moll, Op. 24. Grieg fikk denne melodien (via Ludvig Mathias Lindeman) fra Hemsings tipptippoldefar, Anders Nielsen Pelesteinbakken. Som seg hør og bør er denne flotte fiolinminiatyren spilt inn i Aurdals korskirke fra 1737.

HOMECOMING: Hemsing avslutter med variasjoner for solofiolin over folkemelodien hennes tipptippoldefar sang, og som til slutt endte opp i Griegs berømte Ballade i g-moll.
Foto: Nikolaj Lund

Med klare referanser til 1800-tallsvirtuoser som Paganini skaper Hemsing sin egne forbindelse mellom hjemtraktene og den romantiske fiolintradisjonen. Slik kommer Grieg omsider til Aurdal, etter selv å ha brakt bygda ut til kontinentets fornemme salonger og konsertsaler gjennom sitt berømte klaverstykke.

Det ble ingen Spellemann på Eldbjørg Hemsing forrige helg. Hun var nominert for sitt forrige album med musikk av den kinesiske stjernekomponisten Tan Dun. Det sier noe om nivået på vinneren – Oslo filhamornien og dirigent Mariss Jansons innspilling av Gustav Mahlers Symfoni nr. 3 – for på sin siste plate står Hemsing frem som nettopp en fenomenal spellemann.

Recording review: Pizzicato – Dem Ansinnen von Grieg folgend

Rezension von Uwe Krusch – Pizzicato

Die drei Violinsonaten von Grieg sind schon eine Welt für sich. Einerseits hochgradig ausgefeilt komponierte Musik, machen sie doch immer wieder Platz für volksmusikalische Rhythmen und Melodien. Diese beiden Schichten, die auch generell ein Charakteristikum der Werke dieses Komponisten sind, lässt manche Hörer an der Werthaltigkeit dieses Œuvre zweifeln. Mit seinen drei Violinsonaten wollte Grieg der Welt zeigen, dass er auch große Formate beherrschte. Das ist ihm zumindest nach ungeteilter Meinung des Publikums gelungen.

Vielleicht geht Eldbjorg Hemsing deshalb in ihren Interpretationen den Weg, der die ausgereifte Seite der Kompositionen betont und dem Liedhaften und Tänzerischen nur den unbedingt nötigen Raum lässt. Trotzdem gelingt es ihr, Schwung und Temperament zu halten und den Schwung nicht untergehen zu lassen. Insgesamt gleicht sie mit ihrer instrumentalen Intensität derjenigen ihres Begleiters am Piano.

Ihr Begleiter aus Mazedonien, Simon Trpceski, verleiht seinem Klavierbeitrag eine kraftvoll klar strukturierte Seite, die der Partnerstimme aber trotzdem auch die Luft und mitunter die Ruhe lässt, sich ebenfalls zu entfalten. Zusammen zeigen sie diese Musik, in der Freude, Überschwang und auch Selbstbewusstsein verpackt sind, mit genau dem interpretatorischen Ansatz, der diese Merkmale betont.

Quasi als Zugabe trägt Hemsing als Solistin ihr selbst komponiertes Werk Homecoming vor, bei dem sie Variationen über ein ruhiges Volkslied aus Valdres, einer Region im südlichen Binnenland Norwegens mit Impetus gestaltet.

The Grieg violin sonatas are very special. They are highly sophisticated, yet always leave room for implements from the folk music. With these sonatas, Grieg wanted to show the world that he also mastered large formats. Perhaps this is why Eldbjørg Hemsing’s interpretations emphasize the mature side of the compositions and leave only the absolutely necessary space for song and dance. Nevertheless, she manages to keep up the momentum and temperament. Her instrumental intensity resembles that of her companion on the piano, Simon Trpceski, whose playing is powerful and clearly structured, yet allows the violin to run smoothly. Hemsing, as a soloist, plays her own work Homecoming, in which she creates variations on a quiet folk song from Valdres, a region in Norway.

Edvard Grieg: Sonaten für Violine und Klavier, Eldbjorg Hemsing: Homecoming; Eldbjorg Hemsing, Violine, Simon Trpceski, Klavier; 1 SACD BIS 2456; Aufnahmen 12/2018, 03+09/2019, Veröffentlichung 03/2020 (72’30)

Recording review: Crescendo Magazine BE

Deux nouvelles visions des sonates pour violon et piano de Grieg

Le 13 avril 2020 par Jean Lacroix – Crescendo Magazine

Son

Livret

Répertoire

Interprétation

Le hasard des parutions discographiques met en présence deux nouveautés qui proposent chacune une intégrale des trois sonates pour violon et piano de Grieg, dont l’une des particularités est d’avoir été créées toutes les trois par le compositeur au piano. La première, en fa majeur, a été composée au cours de l’été 1865 lors d’un séjour de Grieg au Danemark, dans la station balnéaire de Rungsted, proche de Copenhague. La première eut lieu dès le mois de novembre, avec un violoniste suédois, Anders Petterson. Un autre compositeur, Johann Svendsen, lui aussi violoniste, la fit connaître en France en 1870, avec au piano non moins que Camille Saint-Saëns. Le même Svendsen est le dédicataire de la Sonate n° 2 de 1867, créée à l’automne avec le violoniste Gudbrand Böhn. Près de vingt ans plus tard, Grieg écrivait la Sonate n° 3, à l’automne de 1886. La première audition eut lieu à la fin de l’année suivante, à Leipzig, avec le violoniste russe Adolph Brodsky. D’essence romantique, ces trois partitions, qui connaissent toujours le succès auprès du public en raison de leurs qualités mélodiques, sont prisées par les interprètes. Grieg lui-même éprouvait à leur égard une prédilection, estimant, dans une lettre de 1900 reproduite partiellement dans la belle notice signée par Arnulf Christian Mattes, que « la première est naïve, la seconde d’inspiration nationale et la troisième ouvre de nouveaux horizons ». Certains y ont vu des jalons correspondant à la progression de la vie : « du printemps (jeune et curieux), à l’été (mature et sûr de lui) puis à l’automne (mélancolique et réfléchi ».

Comment les interprètes du jour abordent-ils ces sonates ? Le premier duo joue la carte du grand romantisme dans une conception globale passionnée et engagée, superbement construite et dans un climat où l’expressivité se donne un généreux libre cours. Au violon, la Norvégienne Eldbjørg Hemsing, née en 1990. Elle a fait ses débuts avec orchestre dès ses onze ans, a remporté des concours internationaux, s’est perfectionnée à Vienne. Avec le compositeur et chef chinois Tan Dun, né en 1957, elle a beaucoup collaboré en Europe et en Asie, jusqu’à la gravure d’un CD consacré à plusieurs de ses œuvres. Mais elle a aussi enregistré Shostakovitch, Dvorak, Suk ou son compatriote Hjalmar Borgström (1864-1925). Son partenaire, le pianiste macédonien Simon Trpčeski, né en 1979, s’est formé à Skopje et est lui aussi titulaire de récompenses internationales. Il a enregistré plusieurs CD, dont un Rachmaninov, fort bien accueilli. Ceux qui ont eu l’occasion de l’entendre et de le voir sur scène savent que cet artiste de grand talent a aussi un côté que certains définissent comme « exhibitionniste », mais que nous qualifierons plutôt de démonstratif et de charismatique (la notice utilise d’ailleurs ce dernier mot pour le définir). Ce côté extérieur est ici gommé par un sens de l’écoute particulièrement aigu de sa partenaire. L’osmose est si adéquate dans chacune des sonates qu’elle entraîne chez l’auditeur une réelle participation émotionnelle aux aspects mosaïques de la première sonate, avec notamment, dans le second mouvement, cet écho imitatif d’un violon norvégien typique, le Hardanger, dont les caractéristiques structurelles permettent d’allonger le son. La deuxième sonate, qui date de l’époque où Grieg était investi dans le projet de mise en évidence de la culture nationale, se révèle pleine de couleurs sombres, avec des thèmes élégiaques ou robustes que les deux complices soulignent avec fraîcheur et enthousiasme. Dans la troisième sonate, dont Arthur Grumiaux a laissé une référence historique avec Gyorgi Sebök chez Philips, on sent la pleine maturité du compositeur et son art de faire chanter le violon qu’Eldbjørg Hemsing fait vibrer dans un mélange de délicatesse, d’allure dansée et de passion fougueuse. L’intensité rythmique de l’Allegro animato final est irrésistible, scandé par un piano aux accents à la fois tragiques et fusionnels. En complément, la violoniste, qui joue sur un Guadagnini de 1754 à la sonorité frémissante, interprète une pièce qu’elle a composée elle-même en 2019 sur des thèmes de sa cité natale, Valdres, située dans la région de l’Oppland, entre Oslo et Bergen. Ce morceau d’un peu plus de trois minutes met l’accent avec ferveur sur l’émotion éprouvée lors du retour au foyer. Ces sonates ont été enregistrées en décembre 2018 et mars 2019, la page d’Hemsing en septembre 2019. La qualité sonore en est remarquable. 

Le second CD, paru chez Orchid Classics, réunit la jeune violoniste américaine Elena Urioste au pianiste anglais Tom Poster. Elena Urioste s’est formée au Curtis Institute et à la Juilliard School et possède plusieurs cordes à son arc : grande amoureuse de la nature, elle est aussi écrivaine. Tom Poster, né en 1981, a étudié à Cambridge et a enregistré des disques pour Chandos ou EMI (un beau programme Thomas Adès). Ensemble, ces deux artistes ont publié chez BIS un disque intitulé « Estrellita », qui regroupe des arrangements de pièces de Gluck, Auer, Kreisler, Zimbalist, Elgar… effectués par Poster. Leur version des sonates de Grieg diffère de celle de Hemsing/Trpceski par une atmosphère plus centrée sur l’intimisme et l’intériorité, sans négliger, surtout dans le chef de Poster qui est un chambriste de qualité, les élans requis avec lesquels il entraîne souvent sa partenaire. Celle-ci, qui joue sur un Gagliano de 1706, apparaît souvent comme plus en retrait que Hemsing. Ici, la flamboyance est bridée, l’accent est mis sur une pudeur résiduelle qui se contrôle. Des différences de tempo, parfois contradictoires, soulignent la différence de visions, surtout dans les deux premiers mouvements des deux premières sonates. Hemsing empoigne la partition, alors qu’Urioste la peaufine de manière plus dolente. La Sonate n° 3 se perd souvent dans une recherche du beau son, pas toujours aboutie, et surtout sans l’investissement émotionnel suffisant. La prise de son, effectuée en septembre 2017 à Monmouth, au Pays de Galles, est moins valorisante que chez BIS : elle confère parfois au dialogue des deux partenaires une sensation floue, mais celle-ci réside aussi dans leur approche moins creusée. Elle se prolonge dans les deux compléments choisis, des arrangements alanguis et cotonneux. L’intitulé de ce CD Orchid Classics est adressé « Au Printemps ». Il aurait mieux convenu au CD BIS.

Edvard GRIEG (1843-1907) : Sonates pour violon et piano n° 1 op. 8, n°2 op. 13 et n° 3 op. 45 ; Eldbjorg HEMSING (1990) : Variations sur un thème populaire de Valdres pour violon seul. Eldbjørg Hemsing,violon ; Simon Trpčeski, piano. 2019. Livret en anglais, en norvégien, en allemand et en français. 72.30. BIS-2456

Edvard GRIEG (1843-1907) : Sonates pour violon et piano n°1 op. 8, n°2 op. 13 et n° 3 op. 45 ; Dernier printemps, op. 33 n° 2, mélodie, arrangement pour violon et piano ; Au printemps, op. 43 n° 5, extrait des Pièces lyriques, arrangement pour violon et piano. Elena Urioste, violon ; Tom Poster, piano. 2020. Livret en anglais. 76.49. Orchid Classics ORC100126.

Recording Review: Rondo Magazin

Matthias Siehler, RONDO – Das Klassik & Jazz Magazin – 28.03.2020

BIS Records/ Klassikcenter Kassel BISSACD-2456
(72 Min., 12/2018, 03 & 09/2019)

Sie greift kraftvoll zu, sie klingt rau, kompakt, fassbar. Der Geigenton der jungen Norwegerin Eldbjørg Hemsing atmet nichts Leichtgewichtiges, Esoterisches, Anämisches. Diese Künstlerin hat einen Willen und eine Vorstellung, sie möchte wissen, dabei aber ebenso sich verströmen, kommunizieren, mitteilen. Es liegt etwas Drängendes, Aufgestautes in diesem Spiel, das spannungsvoll rausmöchte. Und das den melodiezarten, temperamentvollen, aber auch gern als Salonmusik geschmähten drei Violinsonaten ihres berühmten Landsmanns Edvard Grieg konsequent alles Säuselige, nebenbei Gesungene nimmt. Eldbjørg Hemsing geht diese Musik vehement und direkt an. Das verdichtet sich zu einem quellklaren, wunderfeinen, strukturhellen Parcours durch Musik, die in den ersten beiden Sonaten, die nur zwei Jahre auseinanderliegen, ungestüm und naturhaft klingt; erst in der späteren 3. Sonate von 1886 tönt es etwas abgeklärter. So mündet das dann folgerichtig in einer kurzen, solistisch vorgetragenen Eigenkomposition der 30-Jährigen: „Homecoming“, Variationen nach einem Volkslied aus Valdres, nimmt diesen scheinbar folkloristisch warmen, aber eben doch künstlerisch erfundenen, spätromantisch intensiven Grieg-Tonfall auf und gibt ihm einen modernen Anstrich. Simon Trpčeski, sonst als Solist unterwegs, lässt sich hier nicht unterkriegen, ist deutlich Partner auf Augenhöhe, der eigene Farben beisteuert, teilweise auch massiv die Marschrichtung vorgibt. Aber er kann durchaus Eldbjørg Hemsing den Vortritt lassen, denn beide sind sich in Temperatur und Intensität ebenbürtig. Ein toller Grieg-Parcours – der Landschaftlichkeit wie Leidenschaftlichkeit.

English version below

She seizes powerfully, she sounds rough, compact, tangible. The violin tone of the young Norwegian Eldbjørg Hemsing breathes nothing light, esoteric, anemic. This artist has a will and an imagination, she wants to know, but at the same time she also wants to exude, communicate and share. There is something urgent, something accumulated in this game, which needs to come out. And which consistently takes everything that is cute and song-like away from the melodious, spirited three violin sonatas by her famous compatriot Edvard Grieg, often disparaged as salon music. Eldbjørg Hemsing approaches this music vehemently and directly. This condenses into a clear, wonderfully fine, structurally bright course through music that sounds impetuous and natural in the first two sonatas, which are only two years apart; only in the later 3rd sonata from 1886 does it sound somewhat more serene. This then consequently leads to a short composition of the 30-year-old’s own, performed as a soloist: “Homecoming”, variations on a folk song from Valdres, takes up this apparently folkloristically warm, yet artistically invented, late-romantic, intense Grieg tone and gives it a modern touch. Simon Trpčeski, otherwise a soloist on the road, doesn’t let himself get pushed to the side here, is clearly a partner at eye level, contributing his own colours, sometimes massively setting the direction of the march. But he can certainly give way to Eldbjørg Hemsing, because both are equal in temperature and intensity. A great Grieg patcours – of landscape and passion.

Recording Review: Klassisk Musikk – The Grieg Violin Sonatas

Klassisk Musikk, Publisert: 23.03.2020

Griegs fiolinsonater er godt opptråkket terreng, men det er alltid rom for en innspilling som er så god som denne. Hemsing og Trpčeski foretrekker raske tempi, og tolkningene deres er fulle av energi og fremdrift, uten at det går på bekostning av klarhet. Hemsing synes også å være gjennomgående oppmerksom på fargespekteret hun produserer, og spillet har enkelte ganger en litt hes kvalitet, som ved en begynnende forkjølelse – noe som selvsagt også peker på opprinnelsen til mye av dette materialet der ute blant nordmennene. Én innvending har jeg: Hvem råder musikere når det gjelder promo-bilder? Innsiden av BIS’ «ecopak» (det betyr papp, ikke plast) viser Hemsing som stirrer inn i kamera med buen i hånden – mens hun spiller på en usynlig fiolin! Det ser tåpelig ut, og verre – det ser falsk ut, og er det. Hemsing kompenserer med krem på kaken i form av sin egen Homecoming (2019) for solo fiolin. Det er et kort (tre og et halvt minutt) variasjonssett, quasi improvvisando, over en melodi du kommer til å gjenkjenne som hovedtemaet i Griegs Ballade for klaver, op. 24. Hemsings forord i CD-heftet (som bare foreligger på engelsk) tilføyer litt informasjon som ingen av oss kunne ha visst om: «I 1848 stoppet Ludvig Matthias Lindeman […] i min hjembygd Valdres. Der møtte han min tipp-tippoldefar Anders Nielsen Pelsteinbakken, som sang melodien for ham. Lindeman noterte ned melodien og Grieg fant den senere i Lindemans folkemusikksamling.» Slik fant den veien inn i op. 24, og derav tittelen Homecoming. Hemsing forteller videre at dette er «mitt aller første stykke for solo fiolin». Hun bør fortsette – hun vet åpenbart hva hun driver med: det klinger som Paganini i fjordene. Her har jeg faktisk en idé til henne: et sett med 24 kapriser for solo fiolin over norske folkemelodier – det gjenstår bare 23!

Grieg Sonater for fiolin: nr. 1 i F-dur, op. 8;

nr. 2 i G-dur, op. 13;

nr. 3 i c-moll. op. 45;

Hemsing Homecoming
Eldbjørg Hemsing (fiolin), Simon Trpčeski (klaver)
BIS2456 (72 minutter)

Recording review: The Classic Review

Azusa Ueno – The Classic Review March 24, 2020

There is a large gap between Grieg’s first 2 Violin Sonatas and the Third, written 20 years later. Composed when Grieg was 22 (1865), the First Sonata is idyllic and optimistic, and we see him trying to reconcile classical form with unique and nationalist language. Hemsing and Trpčeski present a fine performance with a narrative character: the music takes a descriptive, almost visual quality, thanks to their striking musicality. The pianist’s first movement opening consists of only two chords, but in that short span he is able to create a real sense of mystery. The violinist opens just as imaginatively, with her energetic, almost breathless playing that reflects the youthfulness of the writing.

Full review section is available on The Classic Review

Grieg – Complete Violin Sonatas (1-3)
Hemsing – Homecoming (2019)
Eldbjørg Hemsing – Violin
Simon Trpčeski – Piano
BIS Records, Hybrid SACD BIS-2456

Recording review: Magiske tolkninger – Den Klassiske CD Bloggen (NO)

6 av 6

Trond Erikson – Den Klassiske CD Bloggen

Igjen er det bare å sette seg ned å applaudere. Eldbjørg Hemsing har denne gangen tatt for seg fiolinsonatene til Edvard Grieg (1843-1907). Og i musikalsk samarbeid med den makedonske pianisten Simon Trpceski skapes den musikalske magien som Grieg legger opp til i sine skriverier.

Det er ikke lenge siden vi opplevde hennes fiolinspill med en utrolig spennende innspilling av Tan Duns musikk – og derfra til den kammermusikalske norske nasjonalromantikeren Grieg er spranget forholdsvis stort.

Men igjen overbeviser Hemsing med sin musikalitet, sitt klangøre og ikke minst forståelsen av den musikken hun gir seg i kast med. Hun gjør den på en måte til sin egen med det spill hun legger for dagen.

Vi møter en tidlig Edvard Grieg i de to første sonatene – skrevet i henholdsvis 1865 og 1867 da Grieg var 22 og 24 år. To gjennomkomponerte verk med snev av storhet i seg. Og her er det den fine melodien som Hemsing tryller frem med sine strenger. Og samspillet mellom fiolinist og pianist er så lekende lett og rett og slett underholdende at det er helt greit for lytteren å bare gi seg over. Dette er flotte fremførelser av den unge Griegs musikk.

Den tredje sonaten kom til i 1886 – altså nesten 20 år etter nummer to. Og her møter vi en moden komponist som har en enda bredere forståelse av kammermusikkens vesen, noe han også (bevisst eller ubevisst) benytter seg av.

Og igjen oppleves musikernes innlevelse i musikken som vakker, storslått – og magisk. Dette er vitruost spill som i denne lytterens øre skaper umiddelbar kjærlighet til fremførelsene.

Eldbjørg Hemsing serverer også et lite ekstranummer med sin egen tolkning av folketonen «Hjemkost» som hun skrev i 2019. Også dette drivende godt spilt!

Framførelsene er teknisk imponerende – og klangmessig overbevisende. At plateselskapet også er på høyden når det gjelder lydgjengivelsen er med på å heve opplevelsen enda et hakk.
Skaff deg denne!

Recording feature in Violinist.com : “For the Record”

Laurie Niles, editor Violinist.com (March 19, 2020, 4:17 PM)

Welcome to “For the Record,” Violinist.com‘s weekly roundup of new releases of recordings by violinists, violists, cellists and other classical musicians. We hope it helps you keep track of your favorite artists, as well as find some new ones to add to your listening!

Grieg: The Violin Sonatas
Eldbjørg Hemsing, violin
Simon Trpceski, piano

Norwegian violinist Eldbjørg Hemsing explores her roots with this recording of the three violin sonatas by Edvard Grieg, also featuring pianist Simon Trpceski. Grieg’s F major Sonata includes references to Norwegian folk dances and Hardanger fiddle techniques, as does his Sonata No. 2. He composed his Violin Sonata in C minor 20 years later, and it was the last piece of chamber music that he completed. Hemsing also plays her own composition, “Homecoming,” a set of variations on a tune from the valley where she grew up, as well as a nod to Grieg, who used the same tune almost 150 years ago in his large-scale Ballade Op. 24. BELOW: Eldbjørg Hemsing describes her connection to works by Edvard Grieg and her composition “Homecoming.”

CONCERTI review: Volksmusik ihrer Heimat (DE)

Von Roland H. Dippel, 14. März 2020 – Concerti

Rezension Eldbjørg Hemsing – Grieg: Violinsonaten

Eldbjørg Hemsing und Simon Trpčeski nehmen sich auf ihrem neuen Album der drei Violinsonaten von Edvard Grieg an.

Eldbjørg Hemsing fühlt sich dem Schaffen Griegs auch durch familiäre Wurzeln verpflichtet. Ihr Ururgroßvater Anders Nielsen Pelesteinbakken hatte Ludvig Mathias Lindeman eine Melodie vorgesungen, die Grieg in seiner Ballade für Klavier op. 24 aufgriff. Deshalb folgen Hemsings eigene Variationen „Homecoming“ über diese Melodie auf Griegs Sonaten-Trias. Der Geigerin geht es weniger um die satztechnische Meisterschaft der in verschiedenen Lebensphasen Griegs entstandenen Kammerwerke als deren reiche Kantabilität mit Bezügen zur Volksmusik ihrer Heimat. Deshalb unterliegt die Gewichtung der Klangverhältnisse einer stabilen Regelung: Sanftes Fließen dominiert, dialogische Interaktion mit Simon Trpčeski ist kaum beabsichtigt. Die kühle Schönheit dieser Annäherung macht vergessen, dass die beiden später entstandenen Sonaten ein von Griegs Zeitgenossen lebhaft diskutiertes Nationalgepräge haben.

English version

Eldbjørg Hemsing feels committed to Grieg’s work partly because of her familial roots. Her great-great grandfather Anders Nielsen Pelesteinbakken had sung a melody to Ludvig Mathias Lindeman, which Grieg took up in his Ballad for Piano op. 24. Therefore Hemsing’s own variations “Homecoming” on this melody follow Grieg’s sonata trias. 

The violinist is less interested in the technical mastery of the chamber works Grieg wrote in various phases of his life than in their rich cantabile quality with references to the folk music of her homeland. For this reason, the weighting of the tonal relationships is subject to a stable regulation: gentle flow dominates, dialogical interaction with Simon Trpčeski is hardly intended. The cool beauty of this approach makes one forget that the two sonatas written later have a nationalist touch that was vividly discussed by Grieg’s contemporaries.

Eldbjørg Hemsing spielt Griegs Violinsonaten

Julia Kaiserrbb Kultur, Montag 16. 3. 2020

Julia Kaiser stellt unsere “CD der Woche” vor  

Edvard Griegs drei Violinsonaten gehören zum Repertoire jedes norwegischen Geigers. Eldbjörg Hemsing, 30 Jahre alt, ist mit ihnen aufgewachsen und hat sich auch besonders mit den Volksmusik-Motiven beschäftigt, die in Griegs Musik anklingen. Jetzt hat sie die drei Sonaten aufgenommen – und einen kleinen Schatz dazu.

Julia Kaiser hat Eldbjörg Hemsing getroffen und stellt unsere “CD der Woche” vor.

Edvard Grieg: Sonaten für Violine & Klavier Nr. 1-3
Eldbjørg Hemsing, Violine
Simon Trpčeski, Klavier

Label: BIS, 2020

Review Vårt Land: I sansingenes rike (NO)

Fiolinisten Eldbjørg Hemsing er for anledningen kledd i en slags huldrehabitt, sikkert ikke bevisst. Men det er jo nettopp denne mytiske fornemmelsen du får av tonene i hennes nye innspilling av Griegs sonater.

Av Olav Egil Aune – Vårt Land

Vi liker å ha Grieg på vår måte, her oppe i røysa. Fiolinisten Eldbjørg Hemsing gjør det på sin.

Jeg har hørt mange kantete og spretne gråsteinstolkninger av Griegs musikk, hvor poesi og dypere følelser forsvinner ut baktrappa. Grieg dro til fjells, kanskje er det derfor vi tror på det «harde», når vi gjør det. Stein er vakkert, men vakrere er det når en organisme vokser ut av jorda og inn i toner, der de er tilgjengelige – slik skjer det når Eldbjørg Hemsing og hennes makedoniske makker, verdenspianisten Simon Trpceski, leter etter hjertet i Griegs tre fiolinsonater. Det er mildt, det gløder, høy temperatur og stor nysgjerrighet, det springer, det er luftig, det er et spill som ikke bare knytter seg til den norske naturen, men til livene våre i den.

Les hele artikkelen

Review in Klassekampen: På hjemlige trakter (NO)

MED VERDEN SOM SCENE: Men det er i Valdres at Eldbjørg Hemsing har sitt feste

Egil Baumann – Klassekampen – Mandag, 9. mars 2020 (Print edition)

Eldbjørg Hemsing valgt sitt repertoar med omhu på sine utgivelser på det svenske selskapet BIS. Først ute var Hjalmar Borgstrøms fiolinkonsert satt opp imot Sjostakovitsj’ første. Så fulgte Dvoráks fiolinkonsert koplet med Josef Suks Fantasi for fiolin og orkester. Deretter kom to konserter av Tan Dun der konserten «Fire Ritual» var skrevet til henne. Er det en slags tråd her? Går det an å presse dette valget av repertoar inn i en slags nasjonalromantisk ramme, litt sleivete sagt? Altså musikk som på en
eller annen måte framhever det nasjonale? Eller faller jeg da for Hemsings framstilling av seg selv som en forsinket nasjonalromantiker.

Hun vektlegger i hvert fall Valdres og skriver fi nt på denne nye plata om da tippoldefaren hennes møtte Ludvig Mathias Lindeman ute på en av sine mange turer for å notere ned norsk folkemusikk. Og den folketonen Lindeman skrev ned var den melodien Grieg seinere brukte i et av
sine fl otteste verker, Balladen for klaver.


Uansett, Hemsing er opptatt av å vise hvor hun kommer fra og at hun har sine musikalske forbilder i en musikalsk tradisjon der folkemusikken
står sentralt. Og det ut fra et syn, slik jeg forstår henne, om at folkemusikken er den musikken der nasjonen kommer til klanglig uttrykk. Men som Grieg sa, folkemusikken må bearbeides. I dag er det ingen som ville finne på å si noe sånt, selv om praksisen muligens er den samme.
Eller sagt annerledes: Det er ikke lenger noen problemstilling å gjøre forskjell på kunstmusikk og folkemusikk. Grensene er uansett fl ytende. Og Hemsing har kommet hjem. Til Grieg og hans tre fiolinsonater. Men jeg skal ikke plassere Hemsing utelukkende i Valdres (hun er oppvokst i Aurdal, litt sør for Fagernes). Hun har åpenbart sitt feste her, men er tydeligvis hjemmevant overalt. Jeg vet ikke hvorfor jeg skriver så mye om dette, men Eldbjørg Hemsing har jo tross alt profilert seg, eller blitt profilert, som en lokal musiker med verden som scene. Noen vil sikkert si at gjennom musikken kan musikere møtes i et fellesskap uansett bakgrunn. La oss håpe de har rett.

Men til verket, eller til verkene. Hemsing spiller flott. Og vakkert med en fin tone. Hun legger nok opp til å gjøre Grieg vakker. Det er lite å si på spillet hennes. Men jeg får en fornemmelse av at hun ikke ønsker å gjøre Grieg litt stygg, eller for å være litt ufin: levende. Hun og pianist Trpčeski er flinke til å tyde forskjellene når det gjelder dynamikk og kontraster og tempi. Det lyriske blir veldig lyrisk, og det låter helt enestående. Det dramatiske,
derimot, spilles ikke helt ut. Som i åpningen av den tredje sonaten, en av Griegs mest stramt utformede og strenge komposisjoner og et av hovedverkene i norsk musikkhistorie. Er dette «Song of Norway» enda én gang? Jeg tror ikke det. Det er vel bare det at denne musikken lover så mye at det er vanskelig å realisere det som litt tåpelig kan kalles notebildets
intensjon. Eller ta den andre sonaten, kalt den nasjonale. Her trekker Grieg inn stilisert folkemusikk. Hvorfor ikke spille litt røffere? Eller skal det nettopp være stilisert? Hvor er Veslefrikk med fela? Mulig jeg er urettferdig nå. Men, for å gripe tilbake til åpningen, så jeg tror det er en nasjonalromantisk ramme her. Og å gå ut av denne ramma er vanskelig.
Men helt til slutt: I sin egen «Homecoming», temaet Grieg bruker i Balladen, spiller hun så det gnistrer.

Feature: Gramophone Magazine – The Listening Room

GRAMOPHONE MAGAZINE – The Listening Room: Episode 92 (03.03.20)

James Jolly’s latest playlist includes a quartet of concertos – Grieg from Eldbjørg Hemsing and Simon Trpceski, Chopin from Benjamin Grosvenor, Mozart from Charles Richard-Hamelin, Tjeknavorian Snr from Tjeknavorian Jnr, and Adès from Kirill Gerstein plus Lili Boulanger songs with Cyrille Dubois, and Walton sung by Carolyn Sampson – plus pre-release tracks by Matthias Goerne and Jan Lisiecki, Seong-Jin Cho, and the Czech Philharmonic

A bumper concerto playlist this week, with the piano dominating. Thomas Adès’s Piano Concerto is played by Kirill Gerstein and with the composer conducting the Boston Symphony this is a major addition to the repertoire – a bold, dramatic and showy concerto that sounds somehow both Romantic and wonderfully modern.


A more traditional piano concerto comes courtesy of Mozart – his delicious E flat work, K482, with its wonderful finale. Charles Richard-Hamelin is the stylish soloist and Jonathan Cohen draws some flavoursome playing from Les Violons du Roi.


A new violin concerto comes from Loris Tjeknavorian, a prolific conductor when I was first becoming interested in recordings, and clearly also a composer with a distinctive voice, here infused with the atmosphere of Iran where he now lives. And to play it, his highly accomplished son, Emmanuel, who has a slew of awards to his name.


Our current Recording of the Month is Benjamin Grosvenor’s outstanding album of the two Chopin piano concertos with Elim Chan conducting the Royal Scottish National Orchestra. As Harriet Smith wrote ‘On every hearing new details seem to emerge – the most delicate trilling here, a wonderful snippet of clarinet theme there – but always with a sense of storytelling, Chopin’s ever-shifting moods lustrously caught.’ It’s a wonderful recording and offers up new perceptions on every listening.
I’ve pounced on a new recording of songs by Nadia and Lili Boulanger from a French tenor whose voice I adore, Cyrille Dubois. Do explore the remainder of the album; it’s terrific. And from another favourite singer, the soprano Carolyn Sampson, I’ve a trio of Walton songs drawn from Façade, Joseph Middleton the attentive partner at the piano.


Eric Lu, winner of the last Leeds Piano Competition, has just released his first debut solo album – I’ve included Schumann strange Ghost Variations, the programme’s culmination, for this week’s playlist.


Another impressive release comes from BIS – the three Grieg violin sonatas with Eldbjørg Hemsing and Simon Trpčeski forming a really impressive musical partnership.

Listen on Apple Music

WDR Feature: Volksmelodien in Griegs Violinsonaten (DE)

Julia Kaiser WDR 3 TonArt

Immer wieder hat Edvard Grieg seine norwegische Heimat in seinen Kompositionen verewigt. Julia Kaiser spricht mit Geigerin Eldbjörg Hemsing über die Spuren, die sie in seinen Violinsonaten hinterlassen hat.

Review: GRIEG VIOLINSONATEN by Online Merker (DE)

CD GRIEG VIOLINSONATEN – Eldbjørg Hemsing, Simon Trpčeski; BIS

Eldbjørg Hemsing, Simon Trpčeski Grieg: The Violin Sonatas BIS, VÖ 6.3. 2020 Edvard Grieg: Sonate Nr. 1in F-Dur, Op. 8 Sonate Nr.2 in G-Dur, Op. 13 Sonate Nr. 3 in C-Moll, Op. 45
Eldbjørg Hemsing: Homecoming (2019)

Eldbjørg Hemsing: Ahnenforschung mit Edvard Grieg Auf ihrem neuen Album, das am 6.3.2020 bei BIS erscheint, folgt Eldbjørg den Spuren ihres Ururgroßvaters, der einst Edvard Grieg zu einem seiner bekanntesten Werke inspirierte.

Wer wie Eldbjørg Hemsing zu den renommiertesten Botschafterinnen der norwegischen Musikkultur gehört, kommt an Edvard Grieg nicht vorbei – als Leitfigur der norwegischen Romantik ist der Komponist noch heute zentral für das musikalische Selbstverständnis des Landes. Dass Hemsing für ihr kommendes Album Grieg-Sonaten einspielte, hat jedoch auch einen weitaus persönlicheren, biografischen Hintergrund. 1848 reiste Griegs Assistent Ludvig Mathias Lindeman durch Norwegen, um für seinen Arbeitgeber besonders schöne und interessante Volksmelodien zu recherchieren. In Valdres, dem Heimattal der Hemsing-Familie, traf er dabei auf Anders Nielsen Pelesteinbakken, Eldbjørg Hemsings Ururgroßvater. Dieser wies Lindeman auf ein Melodiefragment hin, das Grieg schließlich scheinbar so inspirierte, dass er es zum Thema der berühmten Ballade (Op. 24) machte.

Gute 170 Jahre später präsentiert nun Eldbjørg Hemsing ihre Interpretation von Griegs drei Sonaten für Geige und Klavier. Die Werke gelten als repräsentativ für verschiedene Schaffensphasen Griegs und entstanden über einen Zeitraum von über zwanzig Jahren. Besonders in der zweiten Sonate eröffnet sich dem Hörer Griegs Anliegen, die nationale Klangkultur seines Heimatlandes musikalisch abzubilden, u.a. durch an Bauerntänze angelehnte Sequenzen –, ideales Material für Eldbjørg Hemsing, die sich seit langem leidenschaftlich für den Erhalt der folkloristischen Musiktradition Norwegens einsetzt. Auch auf vergangenen Veröffentlichungen wählte Hemsing deshalb Komponisten wie Antonín Dvořák und Hjalmar Borgström, die entweder starke Bande zu Norwegen oder zur Volksmusik ihrer Heimatkultur pflegten. Wer also könnte eine geeignetere und authentischere GriegInterpretin sein als Hemsing? Den Grieg-Sonaten zur Seite gestellt hat die Violinistin die Eigenkomposition „Homecoming“, die auf einer Volksmelodie aus Valdres basiert –, auch als Entsprechung dafür, welch persönlichen Stellenwert die neue Einspielung für sie einnimmt. Mit dem Pianisten Simon Trpčeski holte sich Hemsing darüber hinaus einen starken musikalischen Partner ins Boot, seines Zeichens Nationalkünstler seiner Heimat Mazedoniens und ebenfalls für sein Interesse an traditioneller Volksmusik bekannt.

Written by: Online Merker

Die norwegische Geigerin Eldbjørg Hemsing und der mazedonische Pianist Simon Trpčeski nehmen sich auf ihrem neuen Album der drei Violinsonaten von Edvard Grieg an. In einem Zeitraum von über 20 Jahren (1865-1886) entstanden, repräsentieren diese Duosonaten unterschiedliche Schaffensperioden und künstlerische Aspekte des Komponisten. Die frühe Sonate in F-Dur des 22-jährigen Grieg wurde vom Kollegen Niels W. Gade zwar gelobt, allerdings fehlen der Musik noch jenes Wissen um die tiefsten Aspekte der Seele und jene individuell charakterisierten polaren Klangwelten, die den späten Grieg auszeichnen. Die Musik scheint direkt einer nordischen Landschaft entsprungen. Dieser unbeschwert, melodisch frische Spaziergang über Wiesen und Felder, von Blume zu Blume, erzielt in der lebendigen Wiedergabe durch Hemsing/Trpčeski eine Wirkung wie ein durchkomponiertes Lieder- und Balladenalbum ohne Gesang. Positiv fällt sofort die Augenhöhe in der Ausdruckskraft der beiden Solisten auf. Der passionierte Zugriff und das glasklare Spiel des Pianisten tragen maßgeblich dazu bei, dass sich die Geigerin in ihrem Spiel wie der sprichwörtliche Fisch im Wasser bewegen kann. Das stimmungsvolle überschwängliche bis verträumte Allegro molto vivace gibt Gelegenheit, virtuos loszulegen, aber auch empfindsam der romantischen Grundanlage des Werks freien Raum zu lassen.

Die Sonate in G-Dur wurde im Sommer 1867 geschrieben. Ob sie eine Liebeserklärung an Griegs Frau Nina Hagerup war oder generell als ein Hymnus auf die Hochzeitsfeiern des ländlichen Norwegens gehört werden soll, sei dahingestellt. Folklore und Tänze dominieren jedenfalls diese Sonate, was den berühmt berüchtigten Wiener Kritiker Eduard Hanslick dazu verleitete, Grieg als „Mendelssohn im Robbenfell“ zu bezeichnen. Grieg wählte einen bekannten Volkstanz namens Springdans als Modell für den ersten und den letzten Satz, dazwischen gibt es melancholischere Seiten zu erkunden. Norwegen stand damals unter dänischer Herrschaft und das nationale Element in der Musik zu pflegen, war ein in Europa weit verbreitetes Phänomen. Dennoch erzählt Griegs Werk pointiert überdies von den Einflüssen, die Beethoven und Schumann offenbar auf sein Schaffen bewirkt haben. 

Was zudem auffällt, ist die enorme kompositorische  Entwicklung, die Grieg in den beiden Jahren seit dem Erstling durchlebt hat. Wesentlich komplexer, differenzierter in der Atmosphäre und den lautmalerisch entwickelten Stimmungen, folgen auch die beiden Interpreten voller Elan dieser kurvigen Spur. Faszinierend ist das traumwandlerische Miteinander von Eldbjørg Hemsing und Simon Trpčeski in Dynamik und Tempo, das Ballabgeben und -aufnehmen, das kunstreiche Dribbeln, die gestische Lebendigkeit ihrer Interaktion.

1886, als höchst erfolgreicher Komponist, Pianist und Dirigent, setzte sich Grieg noch einmal mit dieser kammermusikalischen Form auseinander. Inspiriert von der jungen italienischen Geigerin Teresina Tua, entstand die reifste und interessanteste der drei Sonaten, diesmal in c-Moll. Wiederum ist die rhythmische Kraft des Spiels, die Eleganz und Verinnerlichung des Tons zu konstatieren. Letztlich aber sind vor allem die zahllosen hier farblich dunkleren Abschattierungen zu bewundern, die die beiden Solisten voller Finesse aus den Noten zeichnen. Trotz des intimen, in keiner Faser aufdringlichen Duktus’ der Sonate stellen sich verblüffende orchestrale Effekte ein.

Wer diese meisterlichen kammermusikalischen Edelsteine noch nicht kennt, kann mit diesen magisch schönen Interpretationen sein Glück versuchen.

Written by: Dr. Ingobert Waltenberger, Online Merker

Grieg Recording praised by Süddeutsche Zeitung (DE)

Eldbjørg Hemsing’s new recording release Grieg Violin Sonatas together with the acclaimed Macedonian pianist Simon Trčeski on BIS Records received a praising review by Harald Eggebrecht in the Süddeutsche Zeitung´s Klassikkolumne.

“The violin tone of the young Norwegian Eldbjørg Hemsing has something spacious, immediate, unseen, nothing pretentious about it. This goes wonderfully with the three violin sonatas by Edvard Grieg. Hemsing and her piano partner Simon Trčeski do not doubt for a second the quality, intensity, imagination and touching beauty of this music, which is pulsating with a sense of landscape, natural sensations and passion. One can really say that [Eldbjørg] plays so brilliantly and convincingly in her “mother tongue” that it must captivate everyone. The violinist’s joy in inventing music is demonstrated by her fine variations on a folk tune.”

Read full Klassikkolumne from January 20th 2020

Grieg Violin Sonatas will be available exclusively on Apple Music from February 21st 2020. The album will be released globally from March 6th 2020 on all streaming platforms as well as in physical format in your closest CD shop.

Review: Fire Ritual Recording in The Strad

The Strad Issue: June 2019 
Description: ‘World music’ violin concertos receive fiery, thrilling performances

Theatrical, charismatic and intricately detailed, these two violin concertos by Tan Dun are the perfect showcase for his sensuous sound world.

As a teenager Tan became the conductor of a travelling Peking Opera troupe: echoes of its colourful style are never far from his delicate textures, recorded here with brilliance and vibrancy.

The first concerto, ‘Rhapsody and Fantasia’, grew out of an ancient opera melody. From this, Tan conjures an eclectic but immensely likeable work that somewhat improbably pits dance-worthy beats (in two movements entitled ‘hip-hop’) against a rich seam of lyricism from the violin.

Under the baton of the composer himself, Norwegian Eldbjørg Hemsing shows a deep affinity for this music, from the lush, yearning lyricism of the Rhapsody’s middle-movement Malinconia to the more esoteric Fantasia, in which lovely pinpricks of orchestral detail add shade to the violin’s searching lines.

The five-movement ‘Fire Ritual’ of 2018 builds on the earlier work’s sense of ceremonial, the violin pitted against the war-like, powerfully expressive declamations of the orchestra.

After the brittle march of the third movement, the tumult clears for the solo violin to emerge. The shared, gorgeous melody of strings and soloist in the fourth movement gives way to a final, sorrowing melody from the violin, perfectly judged by Hemsing: a haunting end to a compelling disc.

CATHERINE NELSON

https://www.thestrad.com/reviews/eldbj%C3%B8rg-hemsing-tan-dun/8915.article

Review: Fire Ritual Recording in Süddeutsche Zeitung

« It is thanks to the young talents who not only want to ride old war horses, but also present new things, that the instrumental concerto as a genre will never die out. Norwegian violin princess Eldbjørg Hemsing already made a name for herself as an archaeologist when she successfully excavated the unconventional, surprisingly attractive violin concerto from 1914 by her fellow countryman Hjalmar Borgstrøm. Now she shows her interest in contemporary music. Together with the Oslo Philharmonic, conducted by the composer, she plays two Tan Dun concerts: “Rhapsody and Fantasia” and “Fire Ritual”, which was written for Hemsing. These pieces, in which Beijing opera, percussion thunderstorms and the most modern composition techniques blend together ingeniously, offer Hemsing every opportunity to fully unfold her sound fantasy. This ranges from flashing top notes and sharp glissandi to the imitation of traditional Chinese singing techniques or almost soundless whispering. This sounds attractive, enchanting and demands a soloist of eminent quality, like Hemsing. (Bis)»

https://www.sueddeutsche.de/kultur/klassikkolumne-noble-wehmut-1.4296605

Review: Dvořák&Suk Recording in The Strad (UK)

A splendid combination of purity and sweeping, Heifetz-like intensity

The Strad | By Julian Haylock, 16. November 2018

Dvořák’s sole Violin Concerto is not among his most free-flowingly spontaneous scores. It took him four years (on and off) to complete, by which time the intended dedicatee Joseph Joachim had grown tired of the project and, despite having already advised on several changes, was still unhappy about what he considered the terse bridge between the first and second movements and over-repetitious finale.

Only comparatively recently has it become virtually standard repertoire, yet is remains a problematic work requiring sensitive and impassioned advocacy to sound its best. This it receives in spades from Eldbjørg Hemsing, who sustains high standards of intonational purity and beguiling tonal lustre throughout even most awkward of passages. She also shapes phrases with a chamber-scale dynamic suppleness, in contrast to the majority of recorded players, whose tendency towards special pleading often leads to over-projection.

However, the star turn here is the Suk Fantasy, which sounds (no bad thing) like an evacuee soundtrack from the Golden Age of Hollywood, with Hemsing hurling herself into the fray with an almost Heifetz-like intensity and swashbuckling bravado. Alan Buribayev and the Antwerp Symphony Orchestra provide sterling support and the commendably natural recording opens out seductively when the SACD-surround track is activated.

Review: Dvořák & Suk Recording in Concerti (DE)

Effortless Intensity

Eckhard Weber | Concerti | 8. November 2018

She practically grew up with this work, she says. Indeed, young violinist Eldbjørg Hemsing feels noticeably at home in Dvořák’s Violin Concerto. The way she makes her instrument sing with an amazingly nuanced and beguiling tone full of vibrancy has compelling intensity. Nothing sounds laboured here, everything seems to happen spontaneously in this music. The Antwerp Symphony Orchestra under Alan Buribayev is extremely present and sensitive in this interaction and unfolds a tremendously broad spectrum of colours. The folkloristically inspired finale of the Violin Concerto impresses with light-footed verve and shimmering airiness. A new benchmark recording has been achieved here in every respect. The longingly agitated modernity of the fantasy of Dvořák’s pupil and son-in-law Josef Suk with its subtle shades and surprising changes additionally shows the great potential of Hemsing and her colllaborators.

Review: Dvořák&Suk Recording in Süddeutsche (DE)

“…mit der 28 Jahre alten Eldbjørg Hemsing begeistert nun wieder eine junge Geigerin aus Norwegen. Hemsing ist nicht nur eine feinsinnige und kluge Interpretin, sie entlockt ihrer Guadagnini auch einen sehr persönlichen, unverwechselbaren Geigenton. Zart, intim und filigran wirkt er im Kern, dabei aber selbst im gehauchten Piano noch sinnlich und klangvoll.”

Julia Spinola | 2. Oktober 2018 | Süddeutsche Zeitung

Es muss etwas Verzauberndes in den nordischen Fjorden und Berglandschaften liegen. Nachdem die bereits mehrfach preisgekrönte Vilde Frang die internationalen Podien erobert hat, begeistert mit der 28 Jahre alten Eldbjørg Hemsing nun wieder eine junge Geigerin aus Norwegen. Mit Musik des weitgehend unbekannten norwegischen Komponisten Hjalmar Borgström hatte sie im April ihr Debüt gegeben. Auch auf ihrer zweiten CD meidet sie jetzt die ausgetretenen Pfade und spielt neben Antonín Dvořáks Violinkonzert die selten zu hörende Fantasie in g-Moll für Violine und Orchester von Dvořáks Schwiegersohn Josef Suk. Hemsing ist nicht nur eine feinsinnige und kluge Interpretin, sie entlockt ihrer Guadagnini auch einen sehr persönlichen, unverwechselbaren Geigenton. Zart, intim und filigran wirkt er im Kern, dabei aber selbst im gehauchten Piano noch sinnlich und klangvoll. Im leidenschaftlichen Forte, etwa im Eröffnungsthema des Dvořák-Konzerts, beginnt dieser eindringlich singende Ton irisierend zu leuchten. Mit ein wenig Fantasie hört man hier den großen David Oistrach heraus, dessen Schüler Boris Kuschnir Hemsings Lehrer war.

REVIEW OF DVORAK&SUK RECORDING IN FANFARE

Fanfare Review of Eldbjørg Hemsing’s second solo album release

“…flawless intonation, a lovely tone, and, in the bargain, magical phrasing. The finest musicians possess both a keen, unique musical insight, and the technical ability to communicate those insights to their audiences. Hemsing is such an artist. And throughout, Hemsing plays with a true sense of joy that is irresistible… If you are looking for a superb version of the Dvořák Violin Concerto in first-rate sound, the new Hemsing BIS issue gets my unqualified recommendation… This new BIS recording by Eldbørg Hemsing documents the work of a major artist.”

Ken Meltzer | Fanfare | 2 August 2018

Earlier this year (Issue 41:6, July/August 2018), my Fanfare colleagues Colin Clarke and Jerry Dubins offered the highest praise for a debut disc on the BIS label, featuring Norwegian violinist Eldbørg Hemsing performing the Shostakovich Concerto No. 1, and the Concerto in G, op. 25 by Hjalmar Borgström. Now it is my turn to do the same for Ms. Hemsing’s subsequent release, a pairing of the Dvořák Violin Concerto with two works by his pupil and son-in-law, Czech composer Josef Suk, the Fantasy in G minor, and Liebeslied, op. 7, no. 1.

To be sure, the recorded competition in the Dvořák Concerto is strong. My favorites are a 1950s EMI version with Nathan Milstein, the Pittsburgh Symphony Orchestra, and William Steinberg, and an early-1960s Supraphon disc with Josef Suk (the composer’s namesake and grandson) as soloist, and Karel Ančerlleading the Czech Philharmonic. Hemsing’s new version belongs in that august company. After appearing as soloist in the January 1, 1879 world premiere of the Brahms Violin Concerto, Joseph Joachim requested Dvořák to write a similar work for him. Joachim did not ultimately perform the premiere of the Dvořák Violin Concerto (that honor went to the distinguished Czech violinist František Ondříček). Nevertheless, Joachim worked closely with Dvořák in the creation of the Violin Concerto, with the expectation that it would serve as a showcase for his talents. Of course, Joachim was one of the greatest violinists of the 19thcentury, and the Dvořák Concerto demands a virtuoso of the highest order. Hemsing is more than equal to all of the challenges. Throughout, the soloist is often called upon to play mercilessly exposed passages in the highest reaches of the instrument. Hemsing dispatches these episodes with flawless intonation, a lovely tone, and, in the bargain, magical phrasing. Much the same may be said about all of the virtuoso sections of the work. I don’t think the adjective “breathtaking” to describe Hemsing’s playing is at all hyperbolic. But focusing upon isolated passages in Hemsing’s interpretation risks not doing it justice. To me, the most compelling aspect of Hemsing’s account of the Dvořák Concerto may be found in her grasp of the work’s overall architecture. Throughout, I had the distinct impression that the soloist was approaching each portion with the intent of seamlessly connecting it to what follows. The finest musicians possess both a keen, unique musical insight, and the technical ability to communicate those insights to their audiences. Hemsing is such an artist. And throughout, Hemsing plays with a true sense of joy that is irresistible. While I don’t think that the Antwerp Symphony Orchestra, under the direction of Alan Buribayev, equals the tonal richness and vibrant playing of Pittsburgh/Steinberg and Czech Philharmonic/Ančerl, their contribution is of a high level. And the gorgeous recorded sound on the new BIS release offers a far more realistic and thrilling sonic picture than that offered by the prior recordings I mentioned, each well more than a half-century old. If you are looking for a superb version of the Dvořák Violin Concerto in first-rate sound, the new Hemsing BIS issue gets my unqualified recommendation.

In her first BIS recording, Eldbørg Hemsing made a conscious decision to pair a highly-familiar work (Shostakovich 1) with one that has languished in obscurity (Borgström G Major). Hemsing follows a similar approach in the new release, although both Josef Suk and his Fantasia in G minor are both far better known than the Borgström Concerto. Indeed, the Suk Fantasia has frequently appeared as a disc companion to the Dvořák Concerto. Suk was a highly accomplished composer (and for that matter, violinist), who was capable of individual, expressive, and emotionally powerful music (his Asrael Symphony, for example). The Suk Fantasy strikes me as a rather episodic work, but one containing many attractive episodes that certainly afford the soloist the opportunity to display both technical and interpretive prowess. It’s not surprising that Hemsing plays this work superbly as well. But here, I think that the intensity Ančerl and the Czech Philharmonic bring to their 1965 recording with the wonderful Suk (the younger) make a better overall case for the piece.

The BIS recording concludes with Stephan Koncz’s transcription for violin and orchestra of Suk’s Liebeslied, from his Six Piano Pieces, op. 7. It’s a lovely, romantic work that Hemsing plays with great affection.

The booklet includes brief commentary from Hemsing, an essay on the works by Philip Borg-Wheeler, and artist bios (in English, German, and French). Thisnew BIS recording by Eldbørg Hemsing documents the work of a major artist. If you are at all interested in hearing her, and/or are in the market for recordings of the featured works, please do not hesitate. Very highly recommended.

DEBUT CD REVIEW IN DEUTSCHLANDFUNK

Norwegian Discovery – Hemsing plays Borgström

Norwegian violinist Eldbjørg Hemsing shows courage. On her debut recording she performs a violin concerto of Hjalmar Borgström, which is almost not known, and one of Shostakovich, on which famous colleagues have overstretched themselves. But Eldbjørg Hemsing already in her first attempt succeeds with grandiosity.

Christoph Vratz | Deutschlandfunk | 3. Juni 2018

Eine Sinfonie von Joachim Kaiser? Eine Klaviersonate von Karl Schumann oder Ulrich Schreiber? Eine Kantate von Eleonore Büning oder Manuel Brug? Was uns heutzutage in der Literatur noch vergleichsweise häufig begegnet, dass Kritiker selbst zu Autoren werden, bildet in der Musik die Ausnahme. Dafür muss man schon zu Robert Schumann, Hector Berlioz oder Claude Debussy zurückgehen. Doch auch für sie gilt: Sie wurden und werden vor allem als Komponisten wahrgenommen, und erst in zweiter oder dritter Linie als Musikkritiker. Bei Hjalmar Borgström hingegen ist das anders. Von 1907 bis zu seinem Tod 1925 schrieb er in seiner norwegischen Heimat Musikkritiken und wurde damit zu einer nationalen Instanz. Das Komponieren geriet für ihn mehr und mehr zum “Nebenbei”. Umso erstaunlicher, dass er nebenbei 1914 ein Violinkonzert schreibt.

Allegro con spirito, so hat Borgström das Finale zu seinem Violinkonzert überschrieben. Die Geige eröffnet furios. Dann klinkt sich das Orchester ein und bereitet den Boden für die weitere Gestaltung des Eingangsthemas: Es dominiert pure Spiellust, halb ungarisch “alla zingarese”, halb im Sinne der norwegischen Fiddle-Tradition.

Komponist mit eigenem Kopf und ohne nationale Scheuklappen

Erinnert dieser Beginn des Finalsatzes nicht ein wenig an das Violinkonzert von Johannes Brahms? Die Intervalle bei der Sologeige, die ungezügelte Spielfreude? Originär norwegisch klingt das jedenfalls nicht. Dafür gibt es biographische Gründe. Denn Borgström hat vorwiegend in Deutschland, ab 1887 in Leipzig und ab 1890 in Berlin studiert, wo er in Ferruccio Busoni einen prominenten Fürsprecher fand. Borgström selbst war fasziniert von der Macht der Programmmusik im Sinne eines Franz Liszt und auch von der Klangsprache Richard Wagners. Wieder zurück in Norwegen war Borgströms Musik nur wenig Erfolg beschieden. Das lag sicher auch daran, dass sie eben kein spezifisch norwegisches Idiom aufweist wie bei Edvard Grieg. Auch Grieg hatte in Deutschland studiert, wollte aber in Norwegen eine nationale Tonsprache etablieren. Genau das wollte Borgström nicht. Er wählte einen eigenen Weg. Sein Œuvre ist insgesamt, mit je zwei Opern und Sinfonien, wenigen Konzerten und Solowerken, eher schmal.

Erst ein Mal, nämlich im Jahr 2008, ist Borgströms Violinkonzert auf CD dokumentiert worden, mit Jonas Båtstrand, dem Sinfonieorchester der Norrlandsoperan und Terje Boye Hansen am Pult. Jetzt liegt das Werk in einer Neueinspielung vor. Sie übertrifft die ältere Version deutlich. Dabei handelt es sich um die Debüt-CD der norwegischen Geigerin Eldbjørg Hemsing. Schon als Fünfjährige hat sie mit ihrer Schwester vor der Königsfamilie ihres Heimatlandes konzertiert. Mit elf Jahren trat sie erstmals mit den Philharmonikern aus Bergen auf. Mit 22 erfolgte ihr internationaler Durchbruch, als sie sich bei der Friedensnobelpreisverleihung in Oslo präsentierte. Studiert hat Hemsing unter anderem in Wien. Die Noten zu Borgströms Konzert bekam sie bereits vor einigen Jahren geschenkt, doch blieben sie zunächst unbeachtet in einer Ecke liegen. Als die Geigerin dann doch einen genaueren Blick wagte, war sie schnell entflammt. “Was für eine fantastisch schöne, romantische Musik, und dabei auch noch gut spielbar”, so wird Hemsing in der Wochenzeitung “Die Zeit” zitiert. Die Wiener Symphoniker unter Olari Elts eröffnen dieses Violinkonzert, und nach nur wenigen Takten tritt bereits die Sologeige hinzu, anders als in den gewichtigen Traditions-Konzerten von Beethoven und Brahms. Auch wenn der Einsatz der Pauke am Beginn doch ein bisschen an das Beethoven-Konzert erinnert.

Die Tempi der Sätze zwei und drei sind in beiden vorliegenden Einspielungen nahezu gleich. Nur im ersten Satz sind Eldbjørg Hemsing und das Wiener Orchester etwas langsamer unterwegs, dafür mit ungleich klarerem Gestus. Die Übergänge gelingen fließend und natürlich, die Steigerungen organisch. Hemsings Ton leuchtet hell, aber nicht grell oder vordergründig brillant. Sie spielt durchaus mit Schmelz, aber frei von Kitsch. Wenn im Mittelteil des ersten Satzes die Musik immer dramatischere Züge annimmt, wenn Sologeige und Orchester sich mehr und mehr in einen Disput steigern, behauptet sich Hemsing geradezu kühn – mit Kraft und gleichzeitig mit einem flammenden Ton.

Top-Geigerin mit großer Klangfarbenpalette

Eldbjørg Hemsing spielt auf einer Guadagnini-Geige aus dem Jahr 1754, die ihr eine Stiftung zur Verfügung gestellt hat. Das Instrument ist, selten genug, fast noch im Originalzustand. Man muss sich nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen, um zu behaupten, dass man von Hemsing künftig noch einiges hören wird. Denn wie sie im langsamen Satz mit warmen, fast bronzenen Klangfarben arbeitet, um zwischenzeitlich mit größter Selbstverständlichkeit den Ton ins Silbrige zu verlagern, das zeugt von großer Klasse und verspricht einiges für ihre Zukunft.

Was diese Einspielung so besonders macht, ist die Selbstverständlichkeit, mit der Eldbjørg Hemsing die leisen und sehr leisen Passagen meistert. Dann lässt sie ihre Geige wundervoll singen: geheimnisvoll und poetisch, arios und tänzerisch. unterstützt durch die zarten Zupfer der Streicher und kurze Intermezzi der Klarinette.

Vieles an dieser neuen Einspielung ist ungewöhnlich, vor allem das Programm. Denn eine direkte Verbindungslinie zwischen Hjalmar Borgström und Dmitri Schostakowitsch gibt es nicht. Als der Norweger 1925 mit 61 Jahren starb, war sein russischer Kollege erst noch auf dem Sprung zu einer großen Karriere. Schostakowitschs erstes Violinkonzert entstand 1948, zu einer Zeit, als die stalinistische Partei sein Schaffen mit Argus-Augen überwachte. Was nicht mit ihren Richtlinien konform ging, wurde abgelehnt, und der Komponist hatte Repressalien zu fürchten. Daher erfolgte die Premiere dieses Konzertes erst im Jahr 1955 mit David Oistrach als Solist.

Auch in diesem Konzert bilden Geigerin Eldbjørg Hemsing, die Wiener Symphoniker und Olari Elts eine Einheit. Das zeigt besonders der schroffe Gegensatz zwischen dem dunklen, einleitenden Notturno und dem bizarren Scherzo. Wie hier die säuselnden Bläser, Bassklarinette und Flöte, mit den schroffen Akzenten der Solovioline kontrastieren, das verrät Schärfe, Bitternis und, bezeichnend für Schostakowitsch, beißenden Humor. Das gilt in gleichem Maße für die sich unmittelbar anschließende Passage, wenn die Geige das Kommando übernimmt und die Streicher hinzutreten.

Verträumt bis bärbeißig – Schostakowitschs erstes Violinkonzert

Eldbjørg Hemsing ist gewiss kein musikalischer Muskelprotz, dem es in erster Linie auf äußere Effekte ankommt. Die Norwegerin erweist sich als sensible Künstlerin, die sich und ihren Ton immer wieder genauer Prüfung unterzieht. Daher findet sie für jede Stimmung einen adäquaten Ausdruck, ob verträumt und nach innen gekehrt oder bärbeißig und virtuos. Ihre technischen und musikalischen Fähigkeiten gehen Hand in Hand. Wenn es, wie im Finalsatz von Schostakowitschs erstem Violinkonzert, schnell zugeht, spiegelt diese Aufnahme den experimentellen Geist des Komponisten. Doch trotz der vielen, teils schnellen rhythmischen und dynamischen Umschwünge: Hemsings Geige klirrt nie, auch geraten die kurzen Linien nicht aus dem Fokus. Die Solistin weiß genau, wo sie hinmöchte und wie sie die Höhepunkte ansteuern muss, um deren ganze Wirkung so spontan und natürlich wie möglich herauszuarbeiten. Das ist eindrucksvoll und rundet den sehr positiven, stellenweise herausragenden Gesamteindruck dieser neuen Produktion ab.

Heute haben wir Ihnen die Debüt-CD der Geigerin Eldbjørg Hemsing vorgestellt. Mit den Wiener Symphonikern und Olari Elts hat sie Violinkonzerte von Hjalmar Borgström und Dmitri Schostakowitsch aufgenommen, erschienen ist sie als SACD beim schwedischen Label BIS.

DEBUT CD REVIEW IN KLASSIK HEUTE

Credits: Photography by Nikolaj Lund

“9/10 Stars – Eldbjørg Hemsing succeeds with a convincing debut which makes curious for further releases of this young artist.”

Norbert Florian Schuck | Klassik Heute | 18th May 2018

Es ist immer wieder erfreulich, wenn junge Interpreten ihr CD-Debüt dazu nutzen, Werke zu präsentieren, die man nicht alle Tage zu hören bekommt. So hat sich die norwegische Geigerin Eldbjørg Hemsing entschieden, ihre erste Aufnahme als Konzertsolistin mit dem 1914 uraufgeführten Violinkonzert ihres Landsmannes Hjalmar Borgström zu eröffnen.

Im Beiheft erfährt man, dass Borgström – er schrieb seinen Namen demonstrativ mit ö statt ø – sich für die zeitgenössische deutsche Musik stark machte und bei Edvard Grieg, der ihm Desinteresse an norwegischer Nationalidiomatik vorwarf, auf Unverständnis stieß. Nun rekurriert Borgströms Konzert tatsächlich nicht offensiv auf Volksmusiktopoi, doch klingt das Werk weder nach Wagner, noch nach Brahms, und schon gar nicht nach Strauss oder Reger. Stattdessen hört man deutlich, dass Borgström ein Generationsgenosse Halvorsens und Sindings ist. Mittels einer reichen Klangfarbenpalette – immer wieder begegnen interessante Instrumentationseinfälle – entfaltet der Komponist unter weitgehendem Verzicht auf handwerkliche Kunststücke schlichte, gesangliche Melodien, aus deren Wendungen man, Grieg zum Trotz, durchaus auf einen Skandinavier schließen kann. Für das Soloinstrument ist das Konzert anspruchs- und wirkungsvoll geschrieben, ohne ein Virtuosenstück zu sein. Sein introvertierter Charakter zeigt sich nicht zuletzt darin, dass sowohl der Kopfsatz, als auch das Finale, die beide nur mäßig schnell sind, leise enden. Die Interpretation, die ihm durch Eldbjørg Hemsing und die Wiener Symphoniker unter Olari Elts zuteil wird, dürfe sich gut dazu eignen, dem schönen Werk Freunde zu gewinnen. Der kantable Gestus des Stückes kommt Hemsing offenbar entgegen. Sie besitzt ein sicheres Gespür für die abwechslungsreiche Gestaltung wie für die Verknüpfung der einzelnen Phrasen, so dass in ihren Händen die Musik stets in angenehmem Fluss bleibt. Vom Vibrato macht sie dabei reichlichen, aber nicht übermäßigen Gebrauch.

Über ihren Lehrer Boris Kuschnir ist Eldbjørg Hemsing Enkelschülerin David Oistrachs. So verwundert es nicht, dass sie sich dem Oistrach gewidmeten Violinkonzert Nr. 1 von Dmitrij Schostakowitsch besonders verbunden fühlt und dieses als zweites Stück auf der CD erscheint. Auch dem von Borgströms Idiom sehr verschiedenen Stil Schostakowitschs erweist sie sich als vollauf gewachsen. Namentlich zeigt sich dies in den raschen Sätzen des Werkes, in denen die Vorzüge ihres Spiels auch bei forscherer Artikulation deutlich werden.

Olari Elts lässt die Wiener Symphoniker in beiden Violinkonzerten als verlässlichen Partner agieren, dessen Spiel mit dem der Solistin trefflich harmoniert. Auch er ist ein Musiker, der es versteht, die einzelnen Klänge in große Bögen einzubetten. Hervorheben möchte ich diesbezüglich den Beginn der Passacaglia im Schostakowitsch-Konzert, der übrigens – wie auch der Anfang des Borgström-Konzerts – zeigt, dass die Wiener Symphoniker über einen ausgezeichneten Pauker verfügen.

Das Klangbild der Aufnahme hält weitgehend mit der Qualität der Darbietungen Schritt. Das Verhältnis von Soloinstrument und Orchester ist insgesamt ausgewogen, was allerdings auch den Kompositionen zuzuschreiben ist: Aller stilistischen Unterschiede ungeachtet eint Borgström und Schostakowitsch ihre Vorliebe zu durchsichtiger Instrumentation mit prägnanten Klangmischungen, so dass selbst bei deutlicher Fokussierung der Aufnahme auf das Soloinstrument – wie hier geschehen – die orchestralen Effekte nicht an Wirkung einbüßen. Einzig in der fugierten Durchführung von Schostakowitschs Scherzo tritt die Violine etwas zu deutlich hervor. Hier wäre eine stärkere Akzentuierung der jeweils themenführenden Instrumente wünschenswert gewesen. Den insgesamt sehr guten Eindruck, den die CD hinterlässt, schmälert dies jedoch kaum. Eldbjørg Hemsing ist ein überzeugendes Debüt gelungen, auf weitere Veröffentlichungen der jungen Künstlerin darf man neugierig sein.

DEBUT ALBUM ENTERING GERMAN TOP 20 CHARTS

Borgström violin concerto and Shostakovich violin concerto no. 1

With her solo debut recording Eldbjørg Hemsing entered the Top 20 of the German Classic Charts of May 2018, representing the timeframe from April 13 until May 10, 2018. The album which has been released as high-resolution (SA)CD on the acclaimed Swedish label BIS is featuring violin concertos by Hjalmar Borgström and Dmitri Shostakovich, recorded with the Vienna Symphony Orchestra and Olari Elts.

  1. Ludovico Einaudi – Elements
  2. Katja Riemann, Lucas & Arthur Jussen – Saint-Saëns: Der Karneval der Tiere
  3. Riccardo Muti & Wiener Philharmoniker – Neujahrskonzert 2018
  4. Tōnu Kaljuste & NFM Wrocław Philharmonic – Arvo Pärt: The Symphonies
  5. Ludovico Einaudi – Islands | Essential Einaudi
  6. Gautier Capuçon – Intuition
  7. Daniel Hope & Zürcher Kammerorchester – Handel Arias
  8. Menahem Pressler – Clair De Lune
  9. Midori Seiler & Concerto Köln – Vivaldi: La Venezia di Anna Maria
  10. Alexandre Riabko, Hamburg Ballet & John Neumeier – Nijinsky: A Ballet By John Neumeier
  11. Jonas Kaufmann – L’Opéra
  12. Nuria Rial & Maurice Steger – Baroque Twitter
  13. Cecilia Bartoli & Sol Gabetta – Dolce Duello
  14. Jonas Kaufmann – Dolce Vita
  15. Jóhann Jóhannsson – Englabörn & Variations
  16. Nils Mönkemeyer – Baroque
  17. Bjarte Engeset – Grieg: Complete Orchestral Works
  18. Diego Fasolis, Julia Lezhneva & I Barocchisti – Vivaldi: Gloria
  19. Eldbjørg Hemsing – Borgström & Schostakowitsch: Violinkonzerte
  20. The King’s Singers – Gold

> Weblink to German Classic Charts of May 2018 at “Concerti”

DEBUT CD REVIEW IN THE STRAD

“…Eldbjørg Hemsing […] makes a good start with this powerful performance. A gorgeous, open-hearted piece, full of flowing lyricism, to which she brings warm and beautiful playing… Hemsing weaves steadily and unfussily, but with increasing emotional intensity. The finale scuttles along brilliantly.”

Tim Homfray | The Strad | 9th May 2018

The Norwegian composer Hjalmar Borgström was famous in his day but quickly fell into obscurity, his music bedded in the Germanic 19th century and considered old-fashioned and ‘not Norwegian enough’ at the beginning of the 20th. His compatriot Eldbjørg Hemsing wants to bring him back to notice, and makes a good start with this powerful performance of his 1914 Violin Concerto.

It is a gorgeous, open-hearted piece, full of flowing lyricism, to which she brings warm and beautiful playing. Her phrasing is supple and nuanced, flecked with neat little touches of vibrato and variations of dynamic. The central Adagio is far-ranging, moving from musing opening to a jaunty central section, and on to something more torridly passionate before leading straight into the dancing finale. Hemsing deftly handles all the transitions.

It is a bit of a gear-change from Borgström to austere Shostakovich (Bruch would have worked nicely). Hemsing weaves steadily and unfussily, but with increasing emotional intensity, to the climactic double-stops of the first movement. In the Scherzo she plays with an edge of violence, biting and snapping. The orchestra matches her vivid playing, but the recording sets it in the background, in a resonant acoustic. She is as fine in the third movement as the first in progressively ratcheting up the tension before easing down into the cadenza, which in its turn grows steadily to a searing climax. The finale scuttles along brilliantly.

DEBUT CD REVIEW IN PIZZICATO

“PIZZICATO SUPERSONIC AWARD: An excellent interpretation of Shostakovich’s first Violin Concerto is paired with the almost unknown, yet interesting concerto written by Norwegian composer Hjalmar Borgström, which equally experiences a more than adequate performance.”

Uwe Krusch | Pizzicato | 7th May 2018

Eröffnet wird diese CD mit dem Violinkonzert von Hjalmar Bjorgström. Wie so viele Norweger hatte er seine Ausbildung in Deutschland, in seinem Fall in Leipzig erhalten. Fand er auch das Studium an und für sich wenig als bereichernd, so inspirierte ihn die reiche Musikkultur, weswegen er lange verweilte. Als er dann endlich nach Norwegen zurückkehrte, war er so in dieser Welt verfangen, dass er dem hochromantischen Stil treu blieb und sich auch nicht darum bemühte, Elemente der norwegischen Musik in sein Wirken aufzunehmen. Das registrierte Grieg mit Verwunderung.

Das Violinkonzert von Borgström ist also diesem romantischen Stil verbunden und, wie der neutrale Titel anzeigt, auch ohne programmatischen Hintergrund, wenn es auch einen narrativen Charakter hat.

Klassisch ist die dreisätzige Form und man hat immer wieder den Eindruck, alte Bekannte wie Brahms, Mendelssohns, Schumann zu treffen, da es die Sprache seiner berühmten Vorgänger intuitiv übernimmt. Dennoch kann man ihm kein Plagiat vorwerfen. Das Stück entwickelt durchaus einen eigenen Charme und ist handwerklich nach allen Regeln meisterhaft gestaltet. Nur hinkt es den neuen musikalischen Entwicklungen zur Entstehungszeit 1914 hinterher.

Eldbjorg Hemsing kann geigerisch aus dem Vollen schöpfen. Ihr Spiel strahlt Souveränität aus, es ist temperamentvoll und bietet dem Hörer einen klaren und schlackenlosen Ton. Dadurch kann sie diese Rarität im Repertoire so ausleuchten, dass das vielleicht ein wenig biedere Werk trotzdem erstrahlt und man mit Interesse bei der Stange bleibt. Ihre hochentwickelten gestalterischen Fertigkeiten setzt sie danach für eine durch und durch überzeugende Darstellung von Shostakovichs erstem Konzert ein. Dieses eine breite Palette von Stimmungen abbildende Werk durchdringt sie mit derartiger Tiefe der Darstellung, dass es eine reine Freude ist. Besonders die Passacaglia lebt von der auch die kleinsten Nuancen auslotenden und herauskitzelnden Ruhe, bevor sie die Burlesque kunstvoll ausgetanzt.

Gemeinsam mit den galant zupackenden Wiener Symphonikern unter Olari Elts werden alle Farben der beiden Werke effektvoll zur Geltung gebracht. Die ausgezeichnete Technik der Aufnahme vervollständigt die positiv zu benennenden Punkte.

DEBUT CD REVIEW IN DEN KLASSISKE CD-BLOGGEN

Rating 6/6 Stars: “Eldbjørg Hemsing’s wide spectrum of sound and delicate virtuosity fits this concerto very well. She shows a technique and a virtuosity that is admirable. This recording can in many ways be regarded as Hemsing’s masterpiece – and she has passed this exam with flying colors.”

Trond Erikson | Den Klassiske CD-Bloggen | 7th May 2018

A Masterpiece

These are two widely different violin concertos for which Eldbjørg Hemsing has collaborated with the Vienna Symphony Orchestra. And you are captured by her violin playing, which makes both of these concertos perfect.

Hjalmar Borgström (1864-1925) and his music have in many ways received a new spring in recent years. His opera “Thora on Rimul” and not least the orchestral works “Hamlet” (for piano and orchestra) and “Tanken”, as well as the violin sonata, have helped give Borgström the place he deserves in music history. His music is not “Norwegian” in the sense that he walks in Grieg’s footsteps. He stayed for long periods in Germany and gained much of his inspiration from European music life.

The quality of this “forgotten” concert is very good. And Eldbjørg Hemsing’s wide spectrum of sound and her delicate virtuosity fits this concerto very well. She has a musical timbre range that is impressive, something she greatly utilizes in this violin concerto.

That she knows well and masters the music of Dmitri Shostakovich (1906-1975) is beyond doubt. His first violin concerto is intense with its rhythmic and intense sound colors, and its is undoubtedly a masterpiece.

A number of great violinists have recorded this work – and the first was David Oistrakh, to whom the concerto is dedicated.

Hemsing has studied this work with the Ukrainian musician and Professor Boris Kushnir – a very good choice as she performs this concerto with a solid dose of Eastern European understanding. There is not a single tone that remains anonymous in her interpretation. She shows a technique and a virtuosity that is admirable.

Supporting her, Eldbjørg Hemsing has the very good Vienna Symphony Orchestra, attentively and skilfully led by Estonian conductor Olari Elts.

This recording can in many ways be regarded as Hemsing’s masterpiece – and she has passed this exam with flying colors.

DEBUT CD REVIEW IN RESMUSICA

“…an outstanding artist with a warm tone, accurate and precise playing… Eldbjørg Hemsing gives the second movement, the Scherzo, a bewitching and hypnotic interpretation, unforgettable. The other three movements, in the pure style of the Russian musician, place this perfectly controlled version at the level of the greatest recordings. The Vienna Symphony, conducted by the rigorous and experienced Estonian Olari Elts (born in 1971), shares the outstanding merits and contributes to making this recording a subject of legitimate lust and curiosity.”

Jean-Luc Caron | ResMusica | 1 May 2018

Three decades separate the Borgström and Shostakovich concertos for violin and orchestra, representatives of two irreconcilable, if not contradictory, worlds admirably defended on the BIS label.

Norwegian violinist Eldbjørg Hemsing (born 1990), an outstanding artist with a warm tone, accurate and precise playing, has a very honorable career. Her subtle understanding of music is regularly emphasized. This recording, if necessary, furnishes us with a new proof.

The concerto for violin in G major by his compatriot Hjalmar Borgström (1864-1925), a contemporary of Carl Nielsen, returns to the light. He deserves it amply. The fame of this pupil from Leipzig (where he traveled in 1887), who was an ardent defender of German orchestral music and program music, was eclipsed by the eruption of the new modernity emerging around the First World War. His lack of enthusiasm for Norwegian musical nationalism and its icon Edvard Grieg surely contributed to his marginalization. However, the Kristiania Concerto, which was premiered in 1914, was well received because of its rich and abundant melodic writing, passionate, lyrical, rhapsodic, and some splendidly orchestrated passages. In the Adagio there are a few repetitive steps that are strikingly reminiscent of a section of Samuel Barber’s Violin Concerto (1941)!

Shostakovich’s Concerto for Violin No. 1 in A minor (1948, revised in 1955), written for David Oistrakh and valiantly defended by him (and recorded twice), transports us to another world, fascinating, exuberant and dark, alternately marked by harshness, caricatural dancing and insistent hammering, a concealed confession of the true state of mind of a rebellious and wounded creator. Eldbjørg Hemsing gives the second movement, the Scherzo, a bewitching and hypnotic interpretation, unforgettable. The other three movements, in the pure style of the Russian musician, place this perfectly controlled version at the level of the greatest recordings (David Oistrach, Maxime Shostakovich, EMI, 1972, Lydia Mordkovich, Neeme Jarvi, Chandos, 1989, Yefim Bronfman, Esa-Pekka Salonen, Sony, 2003).

The Vienna Symphony, conducted by the rigorous and experienced Estonian Olari Elts (born in 1971), shares the outstanding merits and contributes to making this recording a subject of legitimate lust and curiosity.

ELDBJØRG HEMSING DEBUT CD REVIEW IN THE ARTS DESK

Credits: Photography by Nikolaj Lund

Classical CDs Weekly: Borgström

“Wonderfully played […], Eldbjørg Hemsing’s dynamism and rich, warm tone exactly what the concerto needs. She’s really impressive.”

Graham Rickson | theartsdesk.com | 28 April 2018

Hjalmar Borgström sounds like the name of a BBC Four gumshoe, a melancholy detective solving crimes in downtown Tromsø. He was actually a Norwegian composer (1864-1925) who, like Grieg, studied in Germany, remaining there for 15 years. Grieg quickly assimilated his technique with native folk music, later expressing dismay at the younger Borgström’s lack of interest in making his music sound specifically Norwegian. His G major Violin Concerto was premiered in 1914. It’s an ambitious, 35-minute work, brimming with ideas, but you can understand why it’s fallen by the wayside. It’s much more German than Nordic in style. Nothing wrong with that, except that we’re talking conservative late 19th century Germany rather than Strauss. There are flashes of brilliance: the soloist enters within seconds after a flurry of timpani, and the lyrical asides are gorgeous. All very attractive (what a superb close the work has!), but nothing especially distinctive. Wonderfully played though, Eldbjørg Hemsing’s dynamism and rich, warm tone exactly what the concerto needs.

Unexpectedly, Hemsing couples it with Shostakovich’s brooding Concerto No. 1. She’s really impressive, sustaining the argument in the chilly Nocturne and suitably snarky in the scherzo. There’s good orchestral support too from Olari Elts and the Wiener Symphoniker, low winds, tuba and percussion making plenty of impact. Hemsing is at her best in the Passacaglia, the temperature rising inexorably to boiling point. The last movement’s adrenalin rush is joyous. Excellent sound, too – an enjoyable disc.

DEBUT CD REVIEW IN RHEINISCHE POST

Musik aus tiefster Geigerseele

The wonderful Violin Concerto in G major op. 14 from 1914 is a real hit, and you can be thankful to the Swedish label BIS for letting the work now appear at its best. The solo part is played by the fabulous young Norwegian Eldbjørg Hemsing: she impresses with a brilliant technique, her tone is bright and soft – and the grandeur of a free violinist soul is enthroned above everything. The 27-year-old artist, of whom there is still a great deal to hear, brings the work, which one can hear wonderfully carefree, so to speak, back into the repertoire. The Wiener Symphoniker, under the direction of Olari Elts, assists masterfully. This SACD is rounded off by a no less impressive performance of the Violin Concerto No. 1 in A minor by Dmitri Shostakovich, which captures the edges and abysses of the music.

Wolfram Goetz | Rheinische Post | 5 Mar 2018:

Die einen kamen aus dem hohen Norden nach Deutschland, um hier tief in die Tradition der klassischen Musik einzudringen und die letzten Weihen zu empfangen. Dann kehrten sie zurück, kümmerten sich um die authentische Musik ihrer Heimat und um die Art, wie sie selbst als Komponisten in dieser nationalmusikalischen Thematik eine eigene und unverwechselbare Stimme fanden. Für Hjalmar Borgstrøm war das nicht der richtige Plan. Der 1864 in Oslo geborene Komponist ging 1887, als 23-Jähriger, nach Leipzig, aber er dachte nicht daran, sich die zentraleuropäischen Errungenschaften alsbald wieder abzuschminken. Er war infiziert von der Macht der Programmmusik, er genoss das volle Programm von Johannes Brahms, Franz Liszt und Richard Wagner und stand einem norwegischen Idiom fern (wie es etwa, selbstverständlich auf wundervollem Niveau, bei Edvard Grieg der Fall gewesen war).

Und als Borgstrøm zurück war in Oslo, da fiel der Erfolg seiner Musik nur matt aus: Man sehnte sich zumal nach dem Ende des Ersten Weltkriegs nach Esprit, nicht nach Erdenschwere. Norwegen schaute nach Frankreich, und Borgstrøm musste sein Geld als Musikkritiker verdienen. In dieser Profession war er allerdings hoch angesehen, er galt als Instanz. Dabei ist das wundervolle Violinkonzert G-Dur op. 14 aus dem Jahr 1914 ein echter Knüller, und man kann dem schwedischen Label BIS dankbar sein, dass er das Werk jetzt in Bestbesetzung hat aufnehmen lassen.

Den Solopart spielt die fabelhafte junge norwegische Eldbjørg Hemsing: Sie prunkt mit einer glänzenden Technik, ihr Ton ist leuchtend, hat Schmelz – und über allem thront die Grandezza einer freien Geigerseele. Die 27-jährige Künstlerin, von der man noch sehr viel hören wird, holt das Werk, das man wunderbar unbeschwert hören kann, sozusagen zurück ins Repertoire. Dabei helfen die Wiener Symphoniker unter Leitung von Olari Elts meisterlich mit.

Abgerundet wird diese SACD durch eine nicht minder beeindruckende, die Kanten und Abgründe der Musik einfangende Wiedergabe des Violinkonzerts Nr. 1 a-Moll von Dmitri Schostakowitsch.

DEBUT CD REVIEW IN RONDO

…with her supreme violinistic ease, sprightly personality and wonderfully clear and pure lyrical tone (2nd movement), the violinist Eldbjørg Hemsing transforms this repertoire rarity into a worthwhile rediscovery or new discovery. Hemsing’s mastery of the entire Shostakovich spectrum, from gloomy bitterness to grotesquely-virtuosic agility, is then demonstrated in her collaboration with the highly committed Wiener Symphoniker.

Rondo | Guido Fischer | 3 Mar 2018:

Der Name Hjalmar Borgström war bis vor kurzem noch dieser typische Fall von „Kenne ich nicht“. Auf dem Cover der Solo-Debüt-CD der aufstrebenden norwegischen Geigerin Eldbjørg Hemsing steht er immerhin über dem von Dmitri Schostakowitsch. Was sofort die Vermutung nährt, dass es sich bei dem No-Name um einen skandinavischen Zeitgenossen des Russen handeln könnte – wenn nicht vielleicht gar um einen wahrscheinlich zu unrecht nie so richtig zum Zug gekommenen Neue Musik-Komponisten. Was die Lebenslinien von Borgström und Schostakowitsch angeht, gab es immerhin Berührungspunkte. Als der Norweger 1925 im Alter von gerade 61 Jahren verstarb, war der russische Kollege mit seinen 19 Jahren schon auf dem Karrieresprung. Ein Mann der zu dieser Zeit bereits mächtig an den Grundfesten rüttelnden Moderne war Borgström aber so gar nicht. Zu diesem Schluss bringt einen sein dreisätziges Violinkonzert G-Dur op. 25, das Hemsing zusammen mit dem 1. Violinkonzert von Schostakowitsch aufgenommen hat.

Das 1914 anlässlich der 100-Jahr-Feier der norwegischen Verfassung entstandene Konzert ist pure Hoch- bis Spätromantik, die ihre Wurzeln nicht etwa in der nordischen Volksmusik hat, sondern in der Tradition Mendelssohns, Schumanns und Brahms‘. Der Grund: Borgström hatte ab 1887 während seines Studiums das Musikleben in Leipzig in vollen Zügen genossen. Dementsprechend begegnet man in seinem Violinkonzert vielen alten Bekannten, zahlreichen Einflüssen und geläufigen Trivialitäten. Doch überraschender Weise kommt dabei keine Sekunde Langeweile auf! Nicht nur, weil sich Borgström hier als fantasievoller Handwerker entpuppt, der die musikalisch scheinbar aus der Zeit gefallenen Ingredienzien äußerst reizvoll recycelt. Auch die Geigerin Eldbjørg Hemsing kann mit ihrer geigerischen Souveränität, ihrem anspringenden Temperament und einem wunderbar klaren und schlackenfreien Kantilenenton (2. Satz) diese Repertoire-Rarität in eine lohnenswerte Wieder- bzw. Neuentdeckung verwandeln. Dass Hemsing aber eben auch das gesamte Schostakowitsch-Spektrum von düsterer Bitternis bis grotesk-virtuoser Gelenkigkeit grandios beherrscht, stellt sie anschließend gemeinsam mit den höchst engagierten Wiener Symphonikern unter Beweis.

DEBUT CD REVIEW IN CRESCENDO

Eldbjørg Hemsing: Der verschollene Norweger

“…jointly with Wiener Symphoniker and Conductor Olari Elts, Eldbjørg Hemsing presents an interpretation which is convincing, rich of colors and personal. With consistently brilliant sound and flexible expression, Eldbjørg Hemsing makes this album absolutely worth listening to.”

Crescendo | Sina Kleinedler | 20 February 2018

Zwei Entdeckungen auf einem Album: Die norwegische Violinistin Eldbjørg Hemsing und das Violinkonzert ihres Landsmannes Hjalmar Borgström (1864–1925). Borgström war zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Kritiker und Komponist bekannt. In Vergessenheit geriet seine Musik höchstwahrscheinlich dadurch, dass er sich weigerte, eine typisch skandinavische Klangsprache zu adaptieren – wie Grieg es getan hatte. Dennoch zog das 1914 geschriebenes Violinkonzert Hemsing sofort in seinen Bann, auch weil dessen Klangsprache sie an ihre Heimat erinnerte. Im Kontrast zu Borgströms romantischem Werk steht Dmitri Shostakovichs erstes Violinkonzert. Seine Klangsprache ist weniger pastoral, eher dramatisch und schmerzerfüllt, doch auch hier schafft Hemsing es gemeinsam mit den Wiener Symphonikern und Olari Elts eine überzeugende, farbenreiche und persönliche Interpretation zu präsentieren. Mit durchweg brillierendem Klang und flexiblem Ausdruck macht Eldbjørg Hemsing dieses Album absolut hörenswert.

DEBUT CD REVIEW IN KLASSISKMUSIK

RATING: 6/6 STARS

“… a fabulous discovery … [Hemsing] offers a star performance, technically steady as a mountain goat, bold and assertive where required and sweetly filled like spun sugar in the slow movement… the interpretation of Shostakovich’s first violin concerto is more than superb… this recording is strongly recommended.​”​

Klassiskmusik | Martin Anderson | Oversatt fra engelsk av Mona Levin | 14 February 2018

Forskjellige lands evne til å overse store deler av sin egen kunstarv opphører aldri å overraske – og det gjelder ikke bare Norge. Nesten hvert eneste land med en musikktradisjon utenfor mainstream lukker øynene, eller heller ørene, for den. Jeg kunne sette opp lange lister med franske komponister som ikke blir spilt i Frankrike, skotske komponister som forblir uspilt i Skottland, belgiske komponister som er ukjente i Belgia, spanske …. Du skjønner tegningen.

Det faktum at Norge bruker lang tid på å (gjen)oppdage viktige norske komponister, er altså hverken nytt eller uvanlig. Den mest oversette norske fiolinkonserten er den i d-moll av Catharinus Elling (1858–1942) som ble utgitt i 1918; Arve Tellefsens innspilling fra 1987 avdekket et verk fullt på høyde med det romantiske standardrepertoaret innen fiolinkonserter – Bruch g-moll, Dvořák, Glazunov, Tsjaikovskij osv – og allikevel er det forbløffende nok ikke foretatt noen annen innspilling i løpet av de mellomliggende tre tiår. Tellefsens pionerinnsats, som finnes på YouTube, viser med all mulig tydelighet hvor viktig minneverdige melodier er for at et verk som en fiolinkonsert skal oppnå suksess (lytt etter «Don’t cry for me, Argentina» – Elling var der først!).

Hjalmar Borgstrøms (1864-1925) fiolinkonsert i G-dur fra 1914 er ikke like minneverdig som Ellings (den har atmosfære fremfor sterke melodier), og med sine 36 minutter er den for lang for sitt materiale, men den er en fabelaktig oppdagelse uansett. Den innleder med et varsomt kallerop fra paukene, en dristig, søkende påstand fra solofiolinen besvares av innforståtte treblåsere, og slik folder den 16 minutter lange førstesatsen seg som en rapsodi i fri form, mer som en tankegang i utvikling en i noen tydelig musikalsk form. Den er ofte svært vakker i sin dagdrømming, sporadisk satt opp mot heroisk orkesterkomponering som sterkt antyder friluft – skjønt noe mer generelt nordisk friluft enn spesifikt norsk. Den langsomme Adagio-satsen begynner med en rørende koral-aktig figur i strykere og horn, som nå og da vender tilbake. Paradoksalt, til tross for fravær av hva tyskerne kaller «ørekrypere» i det melodiske materialet, har musikken uansett ekte personlighet. Finalen slår inn med en fengende (endelig!) dans, som viser seg å være hovedtemaet i en rondo, skjønt Borgstrøm vandrer ofte off piste, og denne satsen går i mål etter mer enn 11 minutter. Men selv om musikken ikke har tatt den retteste veien mellom A og B, er utsikten langs ruten aldri mindre enn herlig – og på slutten synes verket bare å bli borte i krattet og forsvinne i noen meloditråder. Hvis Borgstrøms konsert ikke skulle slå an, er det iallfall ikke Eldbjørg Hemsings skyld: hun byr på stjernespill, teknisk stø som en fjellgeit, dristig og påståelig der det kreves, og sødmefylt som spunnet sukker i den langsomme satsen. Den estiske dirigenten Olari Elts og wienersymfonikerne gir formfull, livlig orkesterstøtte.

Deres tolkning av Sjostakovitsj’ første konsert (et pussig verk å sette sammen med Borgstrøm) er greit mer enn fremragende – den mangler noe av det desperate bittet, den ville lidenskapen og tragiske uavvendeligheten som (for eksempel) de som uroppførte den, David Ojstrakh og Jevgenij Mravinskij, fylte den med fra midten på 1950-tallet av. Noe av grunnen er at Hemsing ikke graver dypt nok ned i strengene, slik at solostemmen mangler tyngde. Klarheten i denne innspillingen ligger selvsagt milelangt fra bokseklangen den gang, og hvem ville vel kjøpe denne platen for Sjostakovitj? Jeg ville også foretrukket større engasjement i musikken i Thomas Blocks CD-hefte: han avspiser den dypt bevegende Passacaglia i 3. sats i Sjostakovitsj med tretten ord. Når det gjelder Borgstrøm, anbefales denne innspillingen på det sterkeste.